Dolomiten 16.05.2012: 19 Stimmen für die Schlosswiese

Parkgarage: Brunecker Gemeinderrat beauftragt Bürgermeister mit den Verhandlungen mit der bauwerbenden Gesellschaft

Bruneck (ru). Über zweieinhalb Stunden hat der Gemeinderat am Montag über den Standort der im Bereich Schlossberg zu errichtenden Tiefgarage diskutiert. Die Entscheidung fiel aus wie erwartet: Mit 19 Stimmen wurde Christian Tschurtschenthaler beauftragt, die Verhandlungen mit der Gesellschaft SBG, der Bauwerberin für die Garage Schlosswiese, zu führen. 

Der Bürgermeister legte noch einmal dar, dass nur ein Angebot die von der Gemeinde vorgegebenen Kriterien erfülle,, und somit nur ein Angebot da ist“. Dieses Angebot bezieht sich auf die Schlosswiese und sieht eine sechsstöckige Garage mit 600 Stellplätzen vor, von denen 200 (Mit Option auf weitere 100) ins Eigentum der Gemeinde übergehen sollen. Im Gegenzug dafür sollen der SBG mehrere Baurechte mittels Raumordnungsvertrag eingeräumt werden.

Nur ein Angebot

Die Kronplatz Seilbahn AG habe sich bereit erklärt, mit eigenen Mitteln und ohne Gegenleistung im Bereich Schlosskurve eine Garage mit 400 Stellplätzen zu errichten, aber mitgeteilt, dass sie nur imstande sei, die Investition zu tätigen, wenn sie die Garage selbst führen könne, erläuterte Tschurtschenthaler. Damit werde ein wichtige der von der Gemeinde gestellten Bedingungen nicht erfüllt. Die Parkraumbewirtschaftung in Bruneck müsse nämlich in der Hand der Gemeinde bleiben, um nicht ähnlich unliebsame Erfahrungen wie in manch anderen Orten zu machen und auch, um Einnahmen für die Gemeinde zu sichern.
Ihm werde vorgeworfen, sich am Standort Schlosswiese festzubeißen, sagte Tschurtschenthaler, ,, aber es geht nicht um einen Standort, den ich durchdrücken will, sondern um Rahmenbedingungen, die für den Bau der Garage aufgestellt worden sind“.

,,Wiese = Fehlentscheidung“

Scharfer Gegenwind kam von den Räten der Grüne. Ein Ja zum Standort Schlosswiese sei eine ,,glatte Fehlentscheidung, ein sechsstöckiges Monster mit 600 Parkplätzen unter der Schlosswiese eine Fehlplanung“. Von einer Garage im öffentlichen Interesse könne man an dieser Stelle nicht reden, da sie die vorgeschriebene verkehrstechnische Funktion, eine Zentrumsgarage zu sein, nicht bis nur marginal erfülle.
Verkehrstechnisch, bautechnisch und landschaftlich spreche eindeutig alles für die Schlosskurve, meinten die Räte der Bürgerliste. Daher böte es sich an, dass die Gemeinde dort selbst baue. Die Fraktionsverwaltung sei bereit, den Grund dort günstig zur Verfügung zu stellen, und die Gemeinde könne bedarfsbezogen und aufgeteilt auf Baulose bauen. Die SVP – Räte verwiesen darauf, dass der wesentliche Bereich der Stadt bereits gut mit Parkplätzen versorgt sei und dort in absehbarer Zeit noch weiterer Parkraum geschaffen werde. Der östliche Stadtbereich aber habe diesbezüglich noch Aufholbedarf.

Ja zur Schlosswiese

Auch wurde betont, dass man sich von einer Garage unter der Schlosswiese, eine Aufwertung – nicht zuletzt in wirtschaftlicher Hinsicht – erwartet. Die von den Grünen und der Bürgerliste vorgebrachten Ängste, dass mit dem Bau der Garage das Ensemble Schlossberg nachhaltig gestört werde, wurden nicht geteilt, da die Wiese keine oberirdischen Bauten errichtet werden dürfen.
Zustimmung für den Standort Schlosswiese gab es, u.a. mit Verweis auf die Nähe zum Friedhof, zur Musikschule, die demnächst erweitert werden soll und zu den Betrieben in der Oberstadt, auch von freiheitlicher Seite wie vom Polo für Bruneck.
Der Vertreter der gemischten Fraktion bevorzugte ,, aus urbanistischer Sicht die Schlosskurve, aus wirtschaftlichen Überlegungen die Schlosswiese“ und stimmte für die Schlosswiese. Nach Mehrheitsentscheidung für den Standort Schlosswiese, kommt es nun auf die Ergebnisse der Verhandlungen des Bürgermeisters mit der SBG an.

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