Leserbrief Richard Clara: Der grüne Jäger R. Messner

TZ, Freitag, 28. Jänner 2011 – Nr. 18/19. Jg.

Der grüne Jäger R. Messner

Michael Burger hat mit seinen Äußerungen über Reinhold Messner in der S. T. vom 25. Januar vollkommen recht. Vor Jahren predigte Messner lauthals man solle die Alpen im Urzustand belassen, keine Wegschilder, keine Wander- und Klettersteige usw. Nun, nachdem er seine Museen bekommen hat, setzt sich Messner u. a. für die Verschandelung der Antersasc-Alm ein, wobei er gleichzeitig erklärt noch Grüner zu sein. Noch widersprüchlicher ist, dass Messner in der Tat ein „grüner Jäger“ ist (bzw. war). Da ist er in Antersasc in bester Gesellschaft, mit dem Landesjägermeister Klaus Stocker als Jagdpächter und den Jägern Durnwalder und Umweltlandesrat Laimer als Ausführer des brutalen Antersasc-Frevels. Die Murmeltiere, Schneehühner und Wildenten im Naturpark locken. Den Messner-Fans rate ich sich den Film auf YouTube „Staffelli vs. Messner“ anzusehen, wo er sich als Jäger outet und sein „Bestes“ von sich gibt. Auch sein ehemaliger Parteikollege Leander Moroder ist zum Knecht des Regimes mutiert und hat sich für die Straße nach Antersasc geäußert. Ein weiterer Überläufer dieser Art ist Helmuth Moroder, der kein Wort mehr über die Belange der Grünen verliert. Grüne Partei quo vadis? Werden sich diese „modernen“ Grüne auch für den im Naturpark Fanes-Sennes-Prags geplanten 8 km langen Straßentunnel einsetzen? Denke schon, denn es ist höchste Zeit diese unwirtlichen Bergregionen endlich zu urbanisieren und zu Geld zu machen. Nicht umsonst hat man sich für die UNESCO-Anerkennung bemüht. Für die UNESCO-Touristen brauchen wir in den Naturparks jede Menge Forststraßen, Tunnels, Jagdhütten, Parkplätze usw. Und das soll möglichst schnell vor sich gehen, denn ewig wird UNESCO bei uns nicht dauern.

Richard Clara
Al Plan de Mareo

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