Alte Mauern mit Leben füllen

Vorhaben: Gemeinde Prad plant Nutzung mehrerer alter Gebäude und freier Areale – Ziel ist die Wiedergewinnung alter Baukubatur
von Helmut Weirather, „Dolomiten“, 23.01.2013

Lichtenburg/Prad.
Die Gemeinde Prad gibt Vollgas bei der Nutzung alter, ungenützter Baukubatur. Mehrere Häuser werden angekauft, das Interesse der Bürger an deren Nutzung sei gegeben. Ringsum bemühen sich die Gemeinden darum, alte bzw. ungenutzte Gebäude in den Ortschaften für den geförderten Wohnbau zu nutzen. In Schluderns oder Mals ist dies z.B. der Fall, aber auch die Prader wollen nicht untätig sein. Sie legen dabei ein beachtliches Tempo vor und haben gleich mehrere Gebäude entweder fix in der Tasche oder stehen kurz vor Vertragsabschluss.

Zuständig dafür ist innerhalb des Gemeindeausschusses Manfred Lechner. Man habe sich umgeschaut und geeignete Kubatur gefunden, sagt er und ergänzt, dass es in den alten Dorfkernen naturgemäß viel davon gebe. In Lichtenberg werden mehrere Grundstücke und Gebäude angekauft. Gleich zu Beginn der Ortschaft befindet sich am Straßenrand ein altes Haus samt mittlerweile abgerissenem Stadel und Wiese – darauf werden drei Baulose vorgesehen. Eine weitere Fläche im Dorf umfasst rund 800 Quadratmeter, worauf weitere zwei Lose verwirklicht werden können. Zudem wurde ein großer Stadel angekauft, in welchem ein ,,großzügiges“ Baulos Platz findet, wie Lechner erklärt. In der Prader Sackgasse wurde ein altes Haus angekauft für drei Baulose; außerdem stehe man in Prad in Verhandlung für ein mehrere tausend Kubikmeter umfassendes Projekt, ergänzt Lechner. Alles klappt dann aber doch nicht. In Aguns habe ein Privater der Gemeinde ein ins Auge gefasstes Areal vor der Nase weggeschnappt. Das sei aber kein größeres Problem, man werde sich dort weiter umschauen. Insgesamt sei das Ziel aber auch damit erreicht: dass gebaut bzw. alte Kubatur in der Gemeinde Prad genutzt wird, erklärt Referent Lechner.

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Eine Antwort auf Alte Mauern mit Leben füllen

  1. forum sagt:

    Kommentar/Leserbrief

    Wie schön, dass sich die Gemeinde Prad für die Nutzung von alter Baukubatur einsetzt! Mögen die Vinschgauer Gemeinden Vorbild sein für alle Gemeinden Südtirols, insbesondere für Gsies, wo sehr viele wertvolle Gebäude leer stehen und einer ungewissen Zukunft entgegen sehen. Leider haben die Gsieser Gemeindeverwalter den Wert von alter, historischer Bausubstanz noch nicht erkannt. Im Gegenteil. Bei sämtlichen Veranstaltungen wie Ortsbegehungen des HPV, Aufklärungs – und Sensibilisierungsmaßnahmen, der Ausstellung ,, Weiterbauen am Land“ und beim ,, offenen Tag des Denkmals“ glänzte unser Bürgermeister durch Abwesenheit. Der Ensembleschutz wird weiterhin auf die lange Bank geschoben, der Ankauf/die Nutzung alter Gebäudes ist für die Gemeinde Gsies kein Thema. Die Förderung und Unterstützung eines bäuerlichen Museums lässt weiter auf sich warten, wobei in Gsies gleich drei eingetragene (Schutz!-) Vereine existieren, die sich Natur – und Kultur, Brauchtum und natürlich dem Gsieser Kulturerbe widmen sollten. Trotzdem verlottert Tag für Tag ein Stück Gsieser Identität, das Authentische und die besonders charakteristischen Weiler des Gsieser Tales zerfransen in monotoner ,,Allerwelts -Architektur“.

    Michl Burger, HPV – Pustertal