Dietenheim wird durch seine denkmalgeschützten Ansitze mit ihren Grünflächen und Ostgärten zu einem geschichtsträchtigen Ort: Gerade der Ansitz Aschgut und die fast 100 Jahre alte Villa Mahl, am sonnigen Hang gelegen und ein Blickfang schon von Weitem, strahlen jene besondere Atmosphäre eines alten, natürlich gewachsenen Ensembles aus. Mittels Vertragsurbanistik und eines gelugenen Tauschhandels wird nun im Aschgut eine 4700 Quadratmeter große Fläche als Bauzone ausgewiesen. Dieser überdimensionale Eingriff ist für das kleine Dorf Dietenheim äußerst bedenklich: Der historische Ortskern wird ausgehöhlt, ausdruckslose Allerweltsbauten werden ästhetisch Erhaltenswertes verdrängen und zerstören. Überrumpeln und vor vollendete Tatsachen stellen, beschwichtigen: so die bisher angewandte Vorgangsweise. Südtirols Kapital ist seine alte Baukultur, sind seine gepflegten Äcker, Weinberge und Wiesen, sein herrlicher Wald. Gerade dies macht es für seine Gäste so einzigartig. Den Heimatpflegern, die sich mutig und engagiert für Schützenswertes in unserem Land einsetzen, sei an dieser Stelle öffentlich gedankt.
Dr. Brigitte Egger
„Dolomiten“, 15./16.12.2012
