Solarstrom: Schweizer Stromkonzerne sauer

Telepolis, 23.08.2012 – Solarstrom vermasselt das bisher florierende Geschäft mit Spitzenstrom, die Politik reagiert prompt.

Bei uns haben die Stromkonzerne bereits sehr erfolgreich gegen den Ausbau der Erneuerbaren agiert. Die letzten zwei Jahre war vor allem die Photovoltaik betroffen, ab Oktober sollen dann die Pläne vorgestellt werden, wie auch die Onshore-Windkraft behindert werden kann (Punkt 6 der Altmaier-Liste).  

Und auch im nahen Ausland hat sich die Photovoltaik unbeliebt gemacht und soll jetzt ausgebremst werden, weil sie liebgewordene Gewinne einbrechen läßt. Kurt Rohrbach vom Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) beziffert diese entgangenen Einnahmen für Spitzenstrom für die Schweiz mit 100 Millionen Franken (83,28 Mio. Euro). Dies sei eine Schätzung, doch es gehe um „sehr viel Geld“, das der Stromwirtschaft wegen der „stark subventionierten Konkurrenz“ entgehe. Schweizer Wasserkraftwerke, die bisherigen Spitzenstromlieferanten, werden dagegen immer weniger gebraucht.

Die Politik reagiert prompt und wird die Einspeisetarife für Solarstrom zum zweiten Mal in diesem Jahr senken. Im März gab es schon die erste Kürzung um 10%. Jetzt kündigte das Departement für Umwelt die nächste Kürzung um weitere 15% an. Sie wird zum 1. Oktober in Kraft treten. Die Einspeisetarife bewegen sich dann in einer Spanne von 21.6 bis 42.8 Rp./kWh (0,17 bis 0,35 Euro). Drei Monate später, Anfang 2013, folgt dann der nächste Degressionsschritt um weitere 8%.

Dieser Beitrag wurde unter Artikel abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.