Leserbrief: Rienzschlucht. Fragwürdige Verbauung!

Laut „Dolomiten“-Artikel vom 20.06.12 ist die Verbauung in der Rienzschlucht Teil eines umfassenden EU-Schutzprojektes. Das mag  zutreffen, ändert aber rein gar nichts an der Fragwürdigkeit dieses zerstörenden Eingriffes in eine schützenswerte Naturlandschaft. Das Argument Sicherheit überzeugt nach wie vor wenig, da der Rienzschlucht bei Materialanschwemmungen ja bereits zwei gewaltige Flussbarrieren vorgelagert sind, das gigantische Auffangbecken nahe Percha und der Stausee. Auch erfahrene Fachleute stellen den Sinn dieser millionenschweren Verbauung öffentlich in Frage. Angstmacherei, gekoppelt mit dem Hinweis, dass die Landschaft danach ja wieder renaturiert und somit „in Ordnung gebracht“ werde – diese Argumentationsweise gibt zu denken!  Renaturierung kann Zerstörtes nicht wiederbringen und ist eigentlich nur eine schöne Schminke für Verlorengegangenes. Was den Reiz und Erholungswert der Rienzschlucht ausmacht, sind keine geplanten grünen Inselchen, wie man sie nach der Verbauung üblicherweise in die Landschaft setzt. Die Einmaligkeit der Rienzschlucht liegt in ihrer ursprüngliche Natürlichkeit und Vielfalt, die von keiner menschlichen Hand geplant worden ist.

Dr. Christina Niederkofler
200612

 

Dieser Beitrag wurde unter Bruneck, Leserbriefe abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.