Einstieg der Provinz Trient in den Flughafen Bozen? Eher gewinnt Irland die Fußball EM

PM Grüne Landtagsfraktion, 11.06.2012

Landeshauptmann Durnwalder hat heute den Ausbau der Landebahn zum Flughafen Bozen bekräftigt und zugleich der Provinz Trient etwa 30% Anteile an der Flughafen-Gesellschaft angeboten.

Berücksichtigt man die Wirtschaftlichkeit des Flughafens, kann nur die Einstellung der Ausbaupläne die notwendige Konsequenz sein. Denn zu den bereits bis 2010 angelaufenen Kosten von rund 50 Mio € kämen für die neue Ausbaustufe mit Sicherheit noch ca. 10-15 Mio. dazu, ein wahrer Hohn in einer Zeit klammer Kassen und notwendiger Einsparungen.  Ein weiterer Ausbau des Flughafens durch Verlängerung der Landebahn würde die Gesamtkosten also auf die Höhe von 70 Mio. € treiben, ohne jede Garantie einer wachsenden Rentabilität. Zudem hat Minister Corrado Passera in der letzten Version des „Piano nazionale degli aeroporti“ (Februar 2012) unter die 18 Kleinstflughäfen eingereiht, für die das Risiko einer Einstellung besteht, für die in den kommenden drei Jahren eine Einstellung überprüft werden sollte.

Kaum Aussicht auf Erfolg hat das von LH Durnwalder heute angekündigte Angebot an die Provinz Trient, 30% des Flughafengesellschaft ABD anzunehmen. LH Dellai mag zwar persönlich seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt haben, es wäre jedoch erstaunlich, wenn das Trentino, das bereits knapp 20% am Flughafen Verona besitzt, sich mit einem Einstieg in Bozen selbst Konkurrenz machen würde. Die erhoffte Übernahme von Anteilen durch das Trentino ist daher so wahrscheinlich wie der Einzug Irlands ins Finale der Fußball-EM:

Während Verkehrsprojekte wie die dringend notwendige Riggertal-Schleife ins Pustertal, die die Fahrzeit Bozen-Bruneck auf 70 Minuten reduzieren könnte, auch aus Kostengründen auf Eis liegen, wird der Ausbau des sündteuren Airports weiter forciert, gegen die Ergebnisse der Mediation, der Volksbefragung und der Anrainer-Gemeinden.

Bozen, 11. Juni 2012
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba

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