PM Grüne: Motorradlärm auf Südtirols Pässen

Die Landesregierung möchte mittels Mauteinhebung den in der wärmeren Jahreszeit ausufernden Motorradlärm eindämmen. Ein solche Maßnahme würde allerdings keinerlei Wirkung erzielen, sondern die Biker nur dazu animieren, nach erlegter „Lärmpauschale“ erst recht ordentlich los zu brettern.

Der Lärmterror auf Südtirols Bergstraßen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Attacke auf die Gesundheit vieler Anrainer, die den Eindruck haben, am Rollfeld eines Großflughafens mit startenden Düsenjets zu leben. Hörschäden, Herz- und Kreislauferkrankungen und Infarkte sind die Folgen langfristiger Lärmbelastung.

Daher ist keine Maut notwendig, sondern 

  • die Einhaltung der vorgeschriebenen Lärmwerte, die durch die bislang weit gehend fehlende Kontrollen von Gemeindepolizei und staatlichen Polizeiorganen sicherzustellen ist. In wenigen anderen alpinen Ländern genießen die Biker ähnliche Freiheiten wie in Südtirol. Auch wenn sich die Mehrheit der Motorradfahrer an Verkehrsregeln hält, so macht doch eine starke Minderheit den Bürgerinnen und Bürgern samt vielen Gästen das Leben an den Durchzugsrouten zur Hölle.
  • Auch eine zeitweilige Schließung der Pässe für Biker an bestimmten Tagesstunden nach Schweizer Vorbild wäre denkbar; entsprechende Anträge der Grünen wurden im Landtag freilich stets abgewiesen.

Es ist zumindest ein Fortschritt, dass sich die Landesregierung nach jahrelangem Aussitzen des Problems endlich der Frage der Lärmproblematik auf Bergstraßen stellt. Zu groß ist der Leidensdruck der Anrainer, die bei einem weiteren Aufschub des Problems bereit dazu sind, zu handfestem Protest zu greifen.

Bozen, 11. Juni 2012
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba

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