Bruneck Sa 09.06.2012: Südtiroler Architektur im Gespräch

SÜDTIROLER ARCHITEKTUR IM GESPRÄCH

2. Dorfgespräch zum Thema
„Zeitgenössische Architektur im Tourismus“
Samstag, 09. Juni 2012 – 18.30 Uhr
Im Forum der Raiffeisenkasse, Bruneck

Nach dem großen Anklang des ersten Dorfgespräches in Tramin zur Wechselwirkung zwischen Weinwirtschaft und Architektur lädt die Architekturstiftung Südtirol zum nächsten Höhepunkt: „Zeitgenössische Architektur und Tourismus“. 

Die Wichtigkeit qualitativ hochwertiger Architektur wurde in Südtirol nicht nur von der Weinwirtschaft erkannt und vorgelebt. Auch im stärksten Wirtschaftzweig unseres Landes, dem Tourismus, ist diese Erkenntnis in den letzten Jahren gereift und in gar einigen gelungenen Projekten mit viel Engagement und Überzeugung umgesetzt worden. Doch beim Gros der Hotel- und Gastbetriebe im Lande ist die Erkenntnis, dass zeitgenössische, auf den Kontext des Landes eingehende Architektur auch im Tourismus einen Mehrwert darstellen kann, noch wenig präsent.

Die Architekturstiftung Südtirol ist bemüht, in dieser zweiten Gesprächsrunde über die positive Einflüsse zeitgenössischer Architektur im Tourismus zu diskutieren. Gleichzeitig möchte sie jedoch auch verschiedene Fragen zur Diskussion stellen, wie:

  • Machen Formen den Unterschied, oder müsste es doch vielmehr um Inhalte und Haltungen gehen?
  • Welche grundsätzlichen Überlegungen dürfen vor einem Neubau, Umbau oder Ausbau niemals fehlen?
  • Welche innovativen Ideen und welche Beratungen sind vonnöten, um Bauherren aus der Tourismusbranche zu unterstützen?
  • Welche Voraussetzungen müssen Entscheidungsträger, etwa Mitglieder von Baukommissionen, mitbringen, um verantwortungsvoll zu handeln?
  • Welche Fortbildung dahingehend ist gefragt?

Moderation:
Gerhard Glüher, Dekan der Fakultät für Design und Kunst, Freie Universität Bozen
Es führen ein:
Werner Seidl, Architekt, Bruneck
Albert Willeit, Mitglied des Heimatpflegeverbandes,

Im Gespräch:
Susanne Barta, Moderatorin von Kulturevents, Gründungsmitglied des Vereins KulturForumCultura
Norbert Dall’Ò, Journalist, Chefredakteur der FF
Willi Rainer, ehem. Bürgermeister Sexten, Hotelier
Christian Schwienbacher, Architekt, Brixen
Thomas Walch, Vizepräsident des HGV,
Obmann der Sektion Pustertal

Dem Dorfgespräch voraus geht eine Lehrfahrt in Begleitung von Architekten und Fachleuten. Das Programm:

10.00 Uhr Abfahrt von Bozen
10.45 – 11.45 Uhr Besichtigung Hotel Pupp, Brixen
12.15 – 13.00 Uhr Besichtigung und keiner Imbiss in der Raststätte „Lanz“, Schabs/Mühlbach
14.30 – 15.15 Uhr Besichtigung Hotel Strata in Sexten
15.30 – 16.15 Uhr Besichtigung Hotel Drei Zinnen, Sexten
16.45 – 17.45 Uhr Besichtigung Hotel Grauer Bär und Platzgestaltung+Kaffeepause, Innichen
18.30 – 20.00 Uhr Gesprächsrunde in Bruneck
20.00 Uhr Umtrunk

Anmeldungen zur Lehrfahrt unter www.arch.kultura.bz.it

Die Architekturstiftung Südtirol plant weitere Dorfgespräche mit folgenden Schwerpunkten:

29. September Alt + Neu – Vinschgau
24. November Gewerbebauten – Eisacktal/Wipptal

Diese Veranstaltungsreihe ist als Parallelinitiative zur Ausstellung „Neue Architektur in Südtirol 2006-2012″ zu sehen, welche bis Anfang Mai im Haus der Sparkasse in Meran läuft und von Kunst Meran zusammen mit dem Südtiroler Künstlerbund getragen wird.

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Architektur im Gespräch:
die Ziele der Architekturstiftung Südtirol

Gute Architektur geht auf die Umwelt, auf die Landschaft in der sie entsteht, auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und ihre Nutzer ein.

Das kam auch im ersten Dorfgespräch im Unterland klar zum Ausdruck: Bauwerke, bei denen das Äußere das Innere widerspiegeln und dieses wiederum mit dem Umfeld im Dialog steht, ergeben ein harmonisches Ganzes. Dieses wird auch von Außenstehenden als solches und in diesem Sinne als „gute“ Architektur wahrgenommen.

Weiters war man sich einig, dass Menschen für Architektur begeistert statt darüber belehrt werden müssten. Moderne Architektur sei für viele Menschen zu wenig emotional und daher stelle sich die Frage, ob die „Lederhosenuniversalarchitektur“ nicht etwa eine Rache an der Moderne sei. Architekten müssten ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr- und ernst nehmen. Daher die Frage: wie kommen Architekten näher an die Bevölkerung?
Diese Themen möchten die Architekten mit den Menschen diskutie-ren, denen die Südtiroler Kulturlandschaft ein Anliegen ist, die für Gebautes ein offenes Auge und Ohr haben, die sich bewusst sind, dass kein Bau eine reine Privatangelegenheit sein kann, da er immer auch soziales Gefüge beeinflusst.

Die Zielsetzung der Dorfgespräche sieht die
Architekturstiftung Südtirols darin,
– eine offene Diskussionsplattform zu schaffen,
– die Bevölkerung zur Sprache kommen zu lassen,
– Berührungsängste abzubauen,
– Architektur zu erklären, um dadurch ein breiteres Verständnis für sie zu erhalten,
– das Thema Architektur und Landschaft der Bevölkerung allge-mein näher zu bringen.

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