NSTZ 26.05.2012: Toblach hat die Wahl

Im November wird es in Toblach eine Volksabstimmung geben: Die Bürger sollen den Verkehr regeln. Zur Wahl stehen ein Kreisverkehr oder ein Tunnel als Lösung für den Verkehrsknoten an der Pustertaler Straße.
von Silke Hinterwaldner

Ein kleiner Kreisverkehr oder ein großer Tunnel? Im November dürfen die Toblacher tatsächlich darüber abstimmen, wie sie den Verkehr in ihrem Dorf in den Griff bekommen wollen. Wolfgang Kamenschek, seit Herbst Verkehrsreferent in Toblach, bereitet gerade die Volksabstimmung vor. Es werden mit allen Verbänden Gespräche geführt. Es wird mit allen Parteien verhandelt. Und es wird an der Fragestellung für das Referendum gefeilt.
Denn: Bei der Gemeinderatssitzung im August soll die Planung so weit gediehen sein, dass für November alles bereit ist. Dazu gehört auch, dass die Gemeinde eine Broschüre verteilt, in der beide Verkehrslösungen und die jeweiligen Vor- und Nachteile ausführlich erklärt werden. Außerdem ist für September eine Bürgerversammlung geplant, in der die Projekte präsentiert werden.
Nachdem Guido Bocher zum Bürgermeister von Toblach gewählt worden war, stand bald fest, dass in Toblach die Bürger über die richtige Verkehrslösung abstimmen sollen. Aber dann verzögerte sich die Planung der Volksbefragung. Ins Stocken geriet alles, als der zuständige Referent Gert Lanz im Herbst seinen Rücktritt einreichte. Jetzt liegt es an seinem Nachfolger Kamenschek, an der Umsetzung weiterzuarbeiten.
“Diese Abstimmung ist wohl unsere letzte Chance”, sagt er, “die sollten wir nutzen.” Seit Jahrzehnten laboriert Toblach an jener Kreuzung, die Alt- von Neutoblach trennt. An dieser Ampel staut sich der Verkehr in der touristischen Hochsaison bis nach Inncihen. Das ärgert nicht nur die Toblacher, sondern auch die Nachbargemeinden, die allesamt ihre Dörfer umfahren haben und jene, für die es kein Weiterkommen gibt. Immer wieder hat Toblach neue Projekte und Ideen auf den Tisch gelegt, aber nie kam es zu Umsetzung.
Nachdem im November die Bürger darüber abgestimmt haben, welche die beste Lösung sei, soll mit der Planung begonnen werden. Insofern genug Geld vorhanden ist.

Zwei Varianten

Der Wortlaut für die Fragestellung ist noch nicht klar, fest steht aber, dass Toblach über zwei Varianten abstimmen wird. Dabei gibt es eine kleine und eine große Lösung für Toblach. Bei der kleinen Lösung wird ein Kreisverkehr an der Pustertaler Straße geplant, der die bisherige Kreuzung ersetzen soll. Das ist sicherlich die schnell umsetzbare und kostengünstige Lösung. Bei der großen Lösung ist eine Untertunnelung der Straße geplant, wobei noch zu klären ist, wo die Unterführung verlaufen soll.
Wer sich noch überfordert fühlt, auf so schwierige technische Fragen eine Antwort zu geben, wird in den nächsten Monaten genügend Gelegenheit bekommen, sich im Detail zu informieren. Im Herbst bekommt dann Toblach die wohl einmalige Gelegenheit, dass die Gemeindeverwaltung selbst zu den Urnen ruft.

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