Mit Vorbehalten vor allem in puncto Kosten/Nutzen, aber nicht grundsätzlich ablehnend stehen die Vertreter der „Plattform Pro Pustertal“ dem Projekt „Ski-Bahnhof Vierschach“ gegenüber. Oder wie Walter Harpf es formuliert: „ In Vierschach reichen Seilbahn und Piste bereits bis zur Bahnlinie, es handelt sich daher um einen vertretbaren Eingriff.“
Probleme sieht Harpf jedoch etwa in den notwendigen Zusatzmaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Pustertal: „Die anzustrebende Straßenverkehrsverminderung kann nicht eintreten, wenn gleichzeitig dem Autoverkehr alle Schleusen geöffnet werden – wie man am unverdrossen fortschreitenden E66-Ausbau sieht. Allein die Umleitung der Hotel-Skibusse zu den Bahnhöfen reicht nicht.“ Kritik gibt es zudem an der politischen Vorgehensweise und Kommunikation, die – so Harpf – wie schon beim Projekt Ried zu wünschen übrig lasse: „Beispielsweise wäre eine Kronplatz-Anbindung an das Brunecker Mobilitätszentrum bei gleichzeitiger Realisierung einer geringfügig kürzeren Ried-Piste sicher nicht auf eine derartige Ablehnung gestoßen.“
Dass mit dem neuen Ski-Bahnhof Vierschach jedoch einem Helm-Ausbau Vorschub geleistet werde, glaubt Harpf (vorerst) nicht: „Das hängt nicht unmittelbar zusammen, ist aber zu bedenken. Der Zusammenschluss Helm-Sillian-Kreuzberg dürfte aufgrund anderer Sextner Abwägungen ohnehin noch überdacht werden.“
Insofern ist Harpf zwar ein Gegner jedes „Größenwahns“, nicht aber des Konzepts an sich: „Die Pustertaler Ski-Bahnhöfe können als Teil des Marketingprojekts ‚Skiregion Pustertal‘ nur bejaht werden, aber den Sonntagsrednern sei auch gesagt: Bitte die Riggertalschleife sofort! Sonst kann unsere vorbildlich erneuerte Bahn weder für Sportler noch für Alltagsnutzer zufriedenstellend funktionieren!“
Walter Harpf
Plattform Pro Pustertal
270112
