Kräftige Wasser, TZ 241211

Es ist der letzte unverbaute Abschnitt der Ahr. Und das klare Nein des Ahrntaler Gemeinderates gegen ein Großkraftwerk zwischen Luttach und Sand in Taufers führt zu vielen Reaktionen. Die JG und auch die Schützen begrüßen die Entscheidung.

von Hannes Senfter

Die Fallhöhe und die Wassermenge sind groß. Mehr braucht ein Kraftwerksbetreiber nicht zu wissen. Und schon beginnen seine Augen zu leuchten. So ist es auch im Ahrntal zwischen Luttach und Sand in Taufers geschehen. Dort planen gleich mehrere private Unternehmen ein Wasserkraftwerk. Nachdem sich aber der Gemeinderat vom Ahrntal einstimmig dagegen ausgesprochen hat, soll Ruhe einkehren. Mit der Entscheidung bekommen die Ahrntaler auch breite Rückendeckung.

Vorne weg ist es die Junge Generation der Südtiroler Volkspartei. Landesvorsitzener Manuel Raffin – der selbst aus Uttenheim stammt –, Bezirksjugendreferent Hans Christian Oberarzbacher und die Vorsitzende der JG-Ahrntal Stefanie Zimmerhofer sind erleichtert über das klare Nein. Damit werde ein Stück Natur und Heimat erhalten, die man nicht um jeden Preis zu Geld machen müsse. „Ich hoffe, dass die Entscheidung im Ahrntal eine Signalwirkung hat“, erklärt Bezirksjugendreferent Oberarzbacher, „zum Schluss sollen die zuständigen Organe dementsprechend handeln“. Wer ist damit gemeint? Sowohl das Amt für Stromversorgung als auch die Landesregierung. Einfluss haben auf die endgültige Entscheidung weder die Gemeinden noch die Verbände oder Organisationen. Die JG will aber ihren Spielraum nutzen und sich in der Öffentlichkeit gegen den Bau aussprechen. „Gerade für junge Menschen können solche Projekte schwerwiegende Folgen haben“, erklärt Manuel Raffin, „jeder Natureingriff in einer solchen Größenordnung ist eine Gefahr für den Lebensraum und muss kritisch begutachtet werden“.

Einen Schlussstrich unter die Kraftwerksspekulationen in diesem Teilabschnitt der Ahr verlangen auch die Schützen des Bezirks Pustertal. Für Christian Steger, den Bezirks-umweltreferenten, ist es unfassbar, wieviel Wasser der Ahr entnommen würde: 21.000 Liter pro Sekunde. „Das Wasser soll durch einen Stollen von Luttach nach Sand in Taufers geleitet werden“, erklärt Steger, „somit wäre ein großer Abschnitt der Ahr quasi entwässert“. Mit diesem Schritt befürchten die Schützen den Verlust der einzigartigen Kulturlandschaft des Ahrntales, besonders der Zone rund um die Burg Taufers. Die Schützen lassen es sich auch nicht nehmen, die Untätigkeit der Gemeinden zu kritisieren. „Sie haben versäumt, den betreffenden Abschnitt der Ahr unter Gewässerschutz zu stellen“, kritisiert Bezirksmayor Haymo Laner, „dies wäre ein wirksamer Schutz gewesen“.

Wie wirksam das klare Nein im Gemeinderat und das Nein der Verbände und Organisationen ist, muss sich erst zeigen. So schnell werden die Projekte nicht zurückgezogen werden. Zu gut wäre die Lage für ein Kraftwerk.

„Ich hoffe, dass die Entscheidung im Ahrntal eine Signalwirkung hat. Zum Schluss sollen die zuständigen Organe entsprechend handeln.“ Christian Oberarzbacher

Die Ahr bei Sand in Taufers: Breites Nein gegen Kraftwerk

Haymo Laner: „Die Gemeinde hat es versäumt.

Manuel Raffin: „Wir sind gegen die Pläne“

/p

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