Pressemitteilung Grüne Landtagsfraktion, 24.11.2011
Der soeben veröffentlichte Klima-Report der EURAC ist ein Grundsatz-Dokument zur Landesentwicklung: Der Klimawandel wird Südtirol zwar langsam, aber grundlegend verändern: Lebensräume, Landwirtschaft und Tourismus, Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen von Bürgerinnen und Bürger müssen dem bereits voll einsetzenden Umbruch Rechnung tragen.
Südtirol ist im Vergleich zu anderen Regionen der Welt durch den Klimawandel zwar begünstigt, unser Land muss aber im Hinblick auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit große Anstrengungen vollbringen. Der Wasserverbrauch ist drastisch zu senken und im Tourismus wird sich der Trend vom Winter zum Sommer deutlich verstärken. Der Bau neuer Aufstiegs- und Erschließungsanlagen muss daher einem Moratorium unterliegen.
Höchste Zeit vor allem, dass das Land Südtirol und das zuständige Ressort von Landesrat Laimer das längst angekündigte Dokument zur Landesentwicklung, das sog. „Manifest Südtirol“ vorlegen. Dieses soll angeblich den 2005 verfallenen LEROP ersetzen, allerdings ohne dessen Rechtswirkungen. Auch der im Frühjahr 2011 veröffentlichte „Energieplan Südtirol 2050“ ist kein Fachplan des Landes und damit ohne Rechtswirkung.
In jedem Fall bedarf Südtirol aufgrund der neuen Erkenntnisse dringend eines verbindlichen Rahmenplans und eines generellen Kurswechsels in der Klimapolitik. Die Vorlage und Diskussion eines entsprechenden Plans sind daher überfällig. Die Grünen fordern Landesrat Laimer auf den Plan endlich vorzulegen, um endlich auch in der Öffentlichkeit eine notwendige Diskussion anzuregen.
Der EURAC gilt besonderer Dank für Ihre Forschungsergebnisse, die in idealer Weise Grundlagenforschung und Anwendung verknüpfen und ihre Bedeutung als eigenständige Forschungseinrichtung unterstreichen.
Bozen, den 24. November 2011
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba
