Beschlossener Abriss des alten Rathauses Neumarkt: Südtirols schändlicher Beitrag zum Europäischen Tag des Denkmals am kommenden 18. September 2011!
Die Freiheitlichen – Weshalb schweigen Landesrätin Kasslatter-Mur und Bezirkspräsident Oswald Schiefer? – Betonkästen statt Dorfgeschichte!
„Am Montag hat der Gemeinderat von Neumarkt über ihr schönes, altes Rathaus diskutiert und beschlossen, es niederzureißen! Der Neumarktner Rat hat somit gegen die eigene Geschichte gestimmt und die Empfehlungen des Denkmalamtes zum Erhalt des Hauses ignoriert. Der Neumarktner Rat hat aber auch gegen seine Vorbildfunktion in Sachen Erhalt alter Bausubstanz gestimmt. Ich finde diesen Entschluss der Rates nicht nur eine Schande für Neumarkt, sondern einen schändlichen Beitrag Südtirols zum Europäischen Tag des Denkmals am kommenden 18. September 2011!“, so der freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker in einer Aussendung.
„Wenn eine Gemeindeverwaltung die Empfehlung des Denkmalamtes nicht ernst nimmt – wie wollen wir selbiges dann von unseren Bürgern verlangen? Wie will eine Gemeindeverwaltung Ensembles in der Gemeinde festschreiben und schützen, wenn sie selbst jetzt ein solches abreißen will? Weshalb sollen die Privatbesitzer alle Regeln einhalten, wenn eine Gemeindeverwaltung mit ihrem Besitz genau das Gegenteil tut? Das ist keine bürgernahe und bürgerfreundliche Politik. Überhaupt stell ich mir die Frage, weshalb im Landtag von SVP-Kollegen Gesetze zum Erhalt der alten Bausubstanz eingebracht werden und die SVP in einer Gemeinde dann genau das Gegenteil tut?!“, so Stocker weiter.
Man dürfe in Südtirol nicht vergessen, dass die alte Bausubstanz unser ganz großes Kapital sei, welches in anderen Ländern zum Teil nicht mehr vorhanden sei. Die Feriengäste würden wegen der intakten Landschaft und auch wegen der alten, schönen Bausubstanz zu uns in den Urlaub kommen – und die Politik auf Landes- und Ortsebene trage die Verantwortung für deren Erhaltung.
„Ich finde es auch verwerflich, dass die Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter-Mur sich ins Schweigen hüllt und sich nicht klar und deutlich vor das Urteil ‚ihres’ Denkmalamtes stellt! Es muss von Landesinteresse sein, dass das historische Zentrum von Neumarkt als Gesamtensemble erhalten bleibt und nicht durch Betonkästen zerstört wird. Da beim geplanten Neubau auch Büros der Bezirksgemeinschaft Platz finden sollen, hätte sich auch deren sonst so rühriger Präsident Oswald Schiefer zu Wort melden und sich für den Erhalt des alten Gebäudes aussprechen können. Aber die Parteipolitik scheint wohl im Vordergrund zu stehen“, so Stocker abschließend.
