Dolomiten, 091010: Umstrittene Gefahrenabwehr für die Stadt

ZIVILSCHUTZ: Acht Meter hohe Sperre ist in Percha im Bau – Kritik an zweiter Sperre in der Rienzschlucht wird lauter

BRUNECK (mt). Ein riesiger Krater tut sich derzeit in der Rienzschlucht zwischen Ried und Unterwielenbach auf. Es ist die Baustelle für die große Schwemmholz-Rückhaltesperre, die das Land als Hochwasserschutz für Bruneck errichtet.

Acht Meter hoch wird die reine Sperre, dazu kommen noch zweieinhalb Meter Fundament und je ein betonierter Flügel zu beiden Seiten der Sperre. Es sei ein effizienter Schutz für die Stadt vor einem Extremereignis, erklärt Projektsteurer, Amtsdirektor Sandro Gius. Es sei ganz natürlich, wenn manche Menschen beim Anblick der Baustelle Kritik über die Größe äußern. Aber eine Baustelle sei immer eine „Störung“. Nach Abschluss des Werkes werde es anders aussehen. Was Gius in der bisherigen Diskussion über Sinn oder Unsinn dieses Bauwerkes oft vermisst, ist der Hinweis auf die parallel geplanten Renaturierungsmaßnahmen. Immerhin seien in dem insgesamt knapp zwei Millionen Euro teuren Gesamtprojekt 400.000 Euro für Fischtreppen und Landschaftsgestaltung vorgesehen. Die große Sperre soll Treibholz aufhalten, das sich im Hochwasserfall in der Rienzschlucht verkeilen und zu einer unberechenbaren Gefahr für die Stadt werden könnte. Welche Auswirkungen für die Stadt Jahrhunderthochwasser haben können, zeigten Aufnahmen der Überschwemmungskatastrophe von 1882. Ausgeschwemmt werden kann das Treibholz aus den noch bestehenden Auwäldern zwischen dem Olanger Stausee und Percha. Während die erste Sperre bereits im Bau ist, wird die zweite, weiter flussabwärts vorgesehene, gerade erst geplant. Gerade diese zweite Sperre aber steht im Fadenkreuz der Kritik vieler, die die Rienzschlucht als Naherholungszone in Gefahr sehen. Fraktionsvorsteher Walter Harpf hat wiederholt erklärt, dass er bzw. die Fraktionsverwaltung dem Bau der zweiten Sperre nie zustimmen werden. Nach dem noch einer gerichtlichen Klärung unterliegenden Kahlschlag vor mehreren Monaten dürfe das Naherholungsgebiet Rienzschlucht nicht noch einmal gestört werden, betont er.

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