Leserbrief & PM Robert Holzer, August 2011

Leserbrief

17. August 2011

Die Plünderer des Staatssäckels

Seit Jahrzehnten plündern sie den Staatssäckel, betrügen und belügen das Staatsvolk. Der Staat ist an die Wand gefahren – jetzt offiziell! Daran arbeiteten  jahrzehntelang die selben Gesichter, die sich regelmäßig hinter einem anderen Markenzeichen versteckten.

Nun wird aber alles gut!

Dem Sparhaushalt folgt innerhalb weniger Tage ein Megasparhaushalt und auf die Rentenreform folgt immer die richtige Rentenreform. Und immer wieder trifft es die große Masse. Und in Zeiten der Krise wirkt der Ruf des Staatspräsidenten wie ein Narkosemittel,  das zum Zusammenhalt  mahnt. Ein Aufruf, bei dem selbst die gesottenste Opposition in die Knie geht. Dank dem Schweigen der Südtiroler Enthalter wird das Ganze dann auch noch genehmigt. „Der Stehler ist nicht besser als der Hehler“, heißt‘s im Volksmund.

Innerhalb weniger Jahre ist es dem gelifteten Premier durch seine Nähe zum Fußball gelungen, das Land endgültig zur Unterhaltungsrepuplik  zu entwickeln. Er hat dem Volke auch gezeigt, dass man einen Staat ebenfalls wie einen Privatbetrieb führen kann. Und jetzt hilf nur noch eins: Konkurs anmelden – eben wie einen maroden Privatbetrieb!

Konkursmasse ist das seit Jahren gehortete Kapital der Politiker. Den Neustart übernehmen Idealisten, die mit einem angemessenen Gehalt leben können und zur Rente dann nicht mehr brauchen, als sie in einem Fünf-Sterne-Hotel ausgeben können.

Oder wird diesen „Volksvertretern“ immer noch geglaubt???

AGO-Landessekretär, Robert Holzer

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Pressemitteilung: „Das sinkende Schiff“

Das undemokratische Vorgehen der Regierung und die radikalen Eingriffe in das gesamte Sozialsystem war einmal mehr Thema der Gewerkschaft AGO.

Die AGO mahnt in ihrer letzten Presseaussendung, dass mit dem Vorhaben der Regierung – die Sparmaßnahmen noch radikaler durchzuziehen – die Spitze der Provokation erreicht wurde.

Mit gewohnter Scientology-Rhetorik versucht Land und Staat auf die Tränendrüse des Volkes zu drücken und so die ganze Schuld an der Finanzmisere dem Staatsvolk,  insbesondere den Arbeitnehmern, zuzuschieben“, meint der Landessekretär der AGO, Robert Holzer.

Holzer beurteilt die Lage für völlig aus den Fugen geraten. „Während sogar Gehälter reduziert werden sollen und das Pensionssystem total aus den Angeln gehoben wird, erlauben sich diese Herrschaften noch darüber laut nachzudenken, das Wasser zu privatisieren. So wollen sie sich in dieser Krisenzeit noch auf so eine unverschämte Weise bereichern!“, wettert Holzer. Er meint, dass mit dieser Aktion zwar nachvollziehbar einiges an Bares in die maroden Staatskassen fließen wird, aber genau wieder jene daran Unmengen verdienen werden, die eh schon am Geldhebel sitzen. „Um festzustellen, dass das prächtig funktioniert, brauchen wir nur die Energiegeschäfte im eigenen Land betrachten“, erklärt der AGO-Gewerkschafter.

Die Sprücheklopferei sei nicht mehr zum aushalten, mit welchen dem Volk der Honig um den Mund geschmiert wird. „Jetzt floskelt man mit der „goldenen Regel“, dann war es der „patto di stabilitá“, und wieder der  „patto per l’Italia“ – und was hat’s gebracht? „Eben nur das“, gibt sich der Gewerkschafter selbst die Antwort, „dass sich die Arbeitnehmer akribisch genau daran gehalten haben, und der Rest getan hat, was sie wollten“.

Die AGO kritisierte auch die Aussage des Landeshauptmannes, demnach alle im gleichen Boot säßen und somit ein Engerschnallen der Gürtel gerechtfertigt sei. „Der Landeshauptmann hat aber nicht erklärt, dass die einen mit dem Wasser bis zum Kopf im untersten Deck ausharren, während sich die anderen am Sonnendeck mit Champagner zuprosten und sich den Kaviar in den Mund schieben!“ sagt Holzer.

Als groben Verstoß gegen die demokratischen Spielregeln bewertet die AGO die beabsichtigte Genehmigung der ganzen Sparmaßnahmen per Notverordnung.

Dies kommt einer Enteignung des Hab und Guts der Arbeitnehmer gleich! Bevor aber diese Maßnahme durchgesetzt wird, sollte mit der Enteignung des von den verantwortlichen Politikern zusammengeraffte Kapital begonnen und dann erst sollte über den Rest verhandelt werden“, meint abschließend Holzer.

AGO-Landessekretariat, gez. Robert Holzer

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