Presseaussendung: EU-Projekt Schwemmholzsperren Rienzschlucht

Siehe auch TZ, 061010

Bei manchen Projekten sagt schon der Namen viel aus: EU Programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“.

In der Tat scheint es sich hier um eine reine  Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zu handeln.

Begründet mit dem Totschlagargument „Sicherheit“, das immer dort zum Einsatz kommt, wo massive Eingriffe auf Kosten von Natur und Landschaft gerechtfertigt werden sollen.

Seien dies nun überdimensionierte Straßen und Tunnels, Kraftwerksprojekte mit Hochwasserableitungspotential, allgegenwärtige Zyklopenmauern usw.

Nun ist die Rienzschlucht der Brunecker liebstes Naherholungsgebiet mit Spazierwegen, Radwegen und idyllischen Plätzchen.

Aus diesem Grund sei es mir erlaubt, zumindest die noch nicht in Bau befindliche zweite Sperre zwischen den beiden Holzbrücken zu hinterfragen.

Bruneck ist vom hydrologischen Sicherheitsaspekt her in der glücklichen Lage, vom Olanger Stausee zu profitieren.

In Zeiten langfristiger und verlässlicher Wetterprognosen kann dort bei drohenden Starkregenfronten schon im Vorfeld der Wasserabfluss geregelt werden.

Zwischen Olang und Bruneck gibt es neben den Nasner Auwaldresten keine Wälder, die das angeblich drohende Schwemmholz abgeben könnten.

Vom Antholzer Bach oder den anderen kleinen Zuflüssen ist ebenso wenig zu befürchten.

Und sollte sich bei Hochwasser wider Erwarten doch der eine oder andere Starkholzbaum in den Bach verirren, dürfte der Perchiner Sperrkamm doch reichen.

Sollte man jedoch unbedingt eine zweite Sperre bauen wollen, empfiehlt es sich, diese –falls nicht schon vorhanden – am Stauseeabfluss zu machen.

Angeblich sperrenbedingte ökologische Vorteile für die Rienzschlucht, wie etwa die Fischpassierbarkeit oder die natürliche Entwicklung der Baumvegetation, kommen ohne Sperre übrigens genauso gut zum tragen.

Will man jedoch ganz sicher gehen, einem möglichen Hochwasser in Bruneck  entgegenzuwirken, so überlege man sich doch, die Steinmauer auch orografisch rechts -zwischen Moessmer und Bernardibrücke – nach Tieltpromenadevorbild und mit besagten und offensichtlich im Überfluss vorhandenen Eu-Geldern zu schließen.

Nach dem einer gerichtlichen Klärung unterliegenden Kahlschlag vom vergangenen Jahr sollte man der Rienzschlucht eine weitere Entstellung ersparen.

Die Brunecker Fraktionsverwaltung wird diesem Projekt nicht zustimmen.

Walter Harpf

Fraktionsvorsteher Bruneck/Ort

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