Aktuelles
19.04.2011
Eine schwierige Entscheidung steht bevor
Am Montag, 18. April 2011 haben sich die Brunecker Gemeinderäte sprichwörtlich die Ärmel hochgekrempelt und haben zusammen mit den Architekten Niederkofler & Pobitzer sowie Werner Franz die beiden zur Auswahl stehenden Standorte für die Schlossgarage genauer unter die Lupe genommen.
Der Lokalaugenschein war sehr positiv.Wie bekannt, soll im Bereich des Schloss Bruneck eine Tiefgarage entstehen, die – kurz zusammengefasst – den Zweck erfüllen soll, von der Südausfahrt kommenden Verkehr aufzufangen, noch bevor er das Stadtzentrum erreicht. So auch schon 2008 im Verkehrs- und Mobilitätskonzept definiert. Es gibt nun zwei Projekte zwischen denen der Gemeinderat auswählen kann: einmal die Variante Schlosskurve des Architekten Franz im Auftrag der Fraktionsverwaltung und einmal die Variante Schlosswiese des Architekten Niederkofler. Um sich ein genaueres Bild der beiden Projekte zu machen, hat es am Montag einen Lokalaugenschein gegeben, der von allen Seiten als sehr positiv empfunden worden ist und die Entscheidungsfindung erleichtern wird.
Beide Projekte haben ihre Vor- und Nachteile, dessen waren sich die Gemeinderäte in der anschließenden Diskussion einig. Soviel steht fest: Die Tiefgarage Schlosskurve bedient mehr den westlichen Teil der Stadt, die Tiefgarage Schlosswiese mehr die Oberstadt, das Schloss und den östlichen Teil der Stadt, beide jedoch erfüllen die Anforderungen eines Auffangparkplatzes. Interessant ist auch, dass die Schlosskurvengarage Richtung Stadtmauer offen sein würde, die Schlosswiesengarage hingegen gänzlich unterirdisch.
Es sind mittlerweile drei Bewertungen vorgenommen worden, eine interne und zwei externe, wobei das Schlosswiesenprojekt im direkten Vergleich leicht die Nase vorn hat: Der knappe Vorsprung resultiert daraus, dass das Schlosswiesenprojekt den östlichen Teil der Stadt besser erschließen würde. Entschieden jedoch ist noch nichts.
Nicht zu vergleichen
Beide Grundeigentümer, die Fraktionsverwaltung für die Schlosskurvengarage und die Geschwister Pobitzer für die Schlosswiesengarage, wurden im Vorfeld aufgefordert, konkrete Angebote abzugeben, welche folgenden Bedingungen entsprechen: Die Stadtgemeinde Bruneck wird nicht selbst Bauherrin sein, die Parkgarage soll schlüsselfertig von Dritten errichtet werden, die Stadtgemeinde soll Eigentümerin von mindestens 200 Parkplätzen werden, die als öffentliche Abstellplätze geführt werden und im Gegenzug erhält der Grundstückseigentümer bzw. Bauherr verschiedene Baurechte mittels Raumordnungsvertrag.
Während die Geschwister Pobitzer ein entsprechendes Angebot vorgelegt haben, entspricht jenes der Fraktionsverwaltung nicht den Vorgaben der Stadtgemeinde: die finanziellen Fragen sind noch ungeklärt. Daher hat die Stadtgemeinde die Fraktionsverwaltung erneut dazu aufgefordert innerhalb eines Monats ein vergleichbares Angebot vorzulegen.
Der Entscheidung werden tiefgreifende Überlegungen vorausgehen, schließlich hängt vom künftigen Standort der Schlossgarage vieles ab, vor allem die Entlastung der Reischacher Kreuzung und der Michael-Pacher-Straße, sowie ein Rechtsabbiegeverbot Richtung Graben und die Erschließung der Oberstadt.
(mz)
… und dass beide Garagen “gleichwertig” seien, nur dass die eine “mehr den Westen” und die andere “mehr den Osten” bedient? Die Schlosskurve bedient nicht “den Westen”, sondern das gesamte Zentrum samt Oberstadt, die Schlosswiese nur die Oberstadt, die obere Stadtgasse und ein Gebiet Richtung Osten, das für den Verkehr, der von außerhalb kommt, geringe Bedeutung hat.
dass die Schlosswiesengarage „die Nase vorne“ hätte ist angesichts dieses Lokalaugenscheins und der folgenden Diskussion gelinde gesagt ein sehr subjektiver Eindruck!