Sonnenburg, Klosterwald: Teure Zufahrt, TZ, 290311

Schritt für Schritt durchläuft das Projekt für die neue Einfahrt in das Gadertal alle Instanzen. Seit gestern ist die durchaus umstrittene Klosterwald-Variante umweltverträglich. Jetzt fehlt nur noch das Geld: insgesamt 41 Millionen Euro.

Von Silke Hinterwaldner

Für Florian Mussner läuft es recht gut. Zumindest was die Projektierung der neuen Gadertaler Einfahrt im heurigen Jahr betrifft. Denn: Der UVP-Beirat hat das Projekt genehmigt, mit Auflagen zwar, aber dadurch lässt sich der Bautenlandesrat nicht beirren: „Auflagen lassen Platz für Interpretationen.“

Schon 2003 hatte sich die Landesregierung für die so genannte Klosterwald-Variante entschieden – und damit gegen die Tobl-Variante, die von zahlreichen Umwelt-Verbänden bevorzugt worden wäre. Seitdem wurde viel diskutiert und protestiert. Mit der gestrigen Entscheidung der Landesregierung hat Mussner eine Bestätigung für seine Arbeit erhalten.

Nachdem die Untertunnelung der Sonnenburg mittlerweile Realität geworden ist, arbeiten die Landesämter nun an diesem zweiten Großprojekt bei St. Lorenzen: Um die schwierige Verkehrssituation in Richtung Gadertal zu entwirren, soll nun eine große, neue Einfahrt gebaut werden. Kostenpunkt: 41 Millionen Euro. Bis zum Jahresende soll die Projektierungsphase abgeschlossen sein, danach wird mit dem Bau begonnen. So der Plan. Nur: Noch ist unklar, ob das Land genügend Kleingeld auf die hohe Kante legen kann, um tatsächlich im Frühjahr 2012 mit den Bauarbeiten zu beginnen. „Ich bin froh“, sagt Landesrat Mussner, „dass das UVP-Verfahren abgeschlossen ist. Nach Beendigung der Projektierungsphase müssen wir sehen, wie es weitergeht.“ Der Landeshauptmann ist zuversichtlich. „Wir sind nach wie vor der Überzeugung“, sagt Durnwalder, „dass es sich bei dieser Variante um die bestmögliche handelt, mit der wir einen der neuralgischen Punkte an der Pusterer Straße entschärfen.“

Die Hoffnung der Klosterwald-Gegner schwindet immer weiter. „Aber“, sagt Alois Pallua von der Bürgerliste St. Lorenzen, „vielleicht fehlt bis zum Schluss doch das Geld.“ Schließlich werden Bauvorhaben immer wieder weiter aufgeschoben. Pallua  ist zwar nach wie vor nicht überzeugt von der Klosterwald-Idee, hat sich aber mittlerweile damit abgefunden. Herbert Ferdigg wird es nicht anders gehen. Er ist Gemeinderat der Bürgerliste, hat stets zugunsten der Tobl-Variante argumentiert. Und muss nun als Verkehrs-Referent von St. Lorenzen den Bau der Klosterwald-Variante verfolgen.

Foto: Von hier ins Gadertal:  Abgefunden mit der  Klosterwald-Variante

Bautenlandesrat Florian Mussner: „Platz für Interpretationen“

Bürgerlistler Alois Pallua: „Vielleicht fehlt doch das Geld.“

ZITAT: „Ich bin froh, dass das UVP-Verfahren abgeschlossen ist. Nach Beendigung der Projektierungsphase müssen wir sehen, wie es weitergeht.“ Florian Mussner

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