PM Anrainer Reischacher Straße: Die geklaute Ausfahrt

Die geklaute Ausfahrt ……oder
Wir lassen uns die Reischacher Ausfahrt nicht klauen!!!

Wurde bisher von der Südausfahrt gesprochen, so war jedem klar, dass damit die Anbindung Reischachs an die Südumfahrung gemeint ist, um zum einen die Michael Pacherstraße in Bruneck als auch die dichtbesiedelten Wohngebiete entlang der Reischacher Straße zu entlasten.
Nach dem Beschluss des Brunecker Gemeinderates, die Südausfahrt NUR Richtung Bruneck zu bauen fühlen sich die Anrainer entlang der Reischacherstraße um ihre versprochene Ausfahrt Richtung Reischach betrogen.


In einem Rekurs haben die Anrainer der Reischacherstraße gegen die beschlossene Ausfahrt NUR Richtung Bruneck Einspruch erhoben. „Wir lassen uns die lange ersehnte und vor 1 ½ Jahren beschlossene Ausfahrt Richtung Reischach nicht durch eine überflüssige Ausfahrt Richtung Bruneck „klauen“, war der Grundtenor vieler erboster Bürger beim unterzeichnen des Rekurses.
„ Wenn unser Bürgermeister unsere Wohnstraße mit zusätzlichem Verkehr zuschütten will, so soll er zuerst all unsere Wohnhäuser ablösen, damit auch wir, wie Brunecks Bürgermeister, in die ruhigen Wohnlagen von St. Lorenzen / St. Martin auswandern können“ war die Meinung anderer Anrainer.

Der Beschluss des Gemeinderats vom 28.02.2011 ist in vielen Punkten rechtswidrig.

Der neue GR-Beschluss steht im Widerspruch zum gültigen Beschluss vom 24.08.2009. Damals wurde beschlossen, dass beide Ausfahrten, Richtung Reischach und Richtung Bruneck, zugleich gebaut werden müssen. Der neue Beschluss, die Ausfahrt nur mehr Richung Bruneck zu bauen, ist rechtswidrig und verstößt gegen alle Theorien der Logik da hierin behauptet wird, dass der Ausfahrt Richtung Bruneck höhere Priorität einzuräumen wäre. Dagegen sprechen viele Gründe:

  • Ausfahrts- Priorität liegt klar Richtung Reischach
    Die Anrainer entlang der Reischacher Straße sind mit Reischacherstraße und Südumfahrung bereites mit über 30.000 Fahrzeugen überlastet und zählen zum verkehrsreichsten Wohngebiet des ganzen Pustertales: Die Tourismushochburg Reischach mit insgesamt 18.000 PKW´s pro Tag ist als einzige Brunecker Fraktion noch nicht an die Brunecker Ringstraße angeschlossen. Im Vergleich dazu ist Bruneck bereits über 9 Einfallsstraßen über den Brunecker-Ring erreichbar. Die geplante Schlossberggarage sowie das Messner Mountain Museum mit insgesamt ca 1.000PKW Bewegungen ist im Vergleich zu Reischach verkehrstechnisch unrelevant..
  • Ausfahrt Richtung Bruneck ist überteuert, „großprotzig“ und grundverschwenderisch
    Die Ausfahrt NUR Richtung Bruneck wurde vor allem mit dem Argument geführt, dass für die Ausfahrt Richtung Reischach die finanziellen Mitteln fehlen. Die Anrainer haben deshalb dem Bürgermeister einen kostengünstigen Alternativvorschlag für die Realisierung BEIDER Ausfahrten unterbreitet. Mit diesem grundschonenden Vorschlag können laut Kostenschätzung von zwei renommierten Ingenieur-Büros beide Ausfahrtsarme zum Gesamtkosten-Betrag von
    7 Mio€ realisiert werden.
    Dies wird erreicht durch Vermeidung von überteuerten Protzbauten wie unterirdischem Kreisverkehr und Unterflur-Trassen-Führung.
  • Beschlossene Ausfahrt Richtung Bruneck verstößt gegen geltende Gesetze
    Die beschlossene Ausfahrt verstößt wegen unnotwendig hohem Kulturgrund-Verbrauchs sowie wegen übermäßiger Zerstückelung der Felder, wegen Nichteinhaltung der maximalen Lärmpegel gegen zwei geltende Landesgesetze sowie einem Staatsgesetz
  • Soziale Bedürfnisse haben Vorrang vor ökonomischen Forderungen
    Das Dekret des Landeshauptmannes über Bau und Planung von Straßen in der Provinz Bozen vom 27. Juni 2006, Nr. 28 hält fest, dass bei unlösbaren Zielkonflikten bei der Planung von neuen Straßen, der soziale-ökologische Aspekt Vorrang gegenüber ökonomischen Forderungen genießt……d.h der Schutz der Wohngebiete hat Vorrang!!!

Die Anrainer ersuchen den Bürgermeister, den Gemeindeausschuss sowie alle Gemeinderäte, diesen Beschluss dringend nochmals zu überdenken, bessere und günstigere Lösungen zu untersuchen und im Sinne der leidgeprüften Bevölkerung entlang der Reischacherstraße eine vertretbare Lösung anzustreben.
„Wir werden uns die lang ersehnte Ausfahrt Richtung Reischach nicht von skrupellosen Geschäftemachern klauen lassen“ ist die entschlossene Haltung vieler Anrainer.

17.03.2011

Rekurs Anrainer gegen Gemeinderatsbeschluss vom 28.02.2011 (PDF, 1,1 MB)

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