Stellungnahme HPV /Kuratorium zu Wildwasserpark Ahr St. Georgen

An die Gemeindeverwaltung von Bruneck
An das Landesdenkmalamt
An das Amt für Landschaftsschutz
An das Amt für Landschaftsökologie
An die Agentur für Bevölkerungsschutz

Betrifft: Stellungnahme zum geplanten Wildwasserpark in St. Georgen/Bruneck

Sehr geehrte Verwaltungen,
im Unterlauf der Ahr bei St. Georgen gibt es den sogenannten Überschlag (Altes Wehr und Wiere). Es handelt sich dabei um eine kleine Flusssperre, bei der die Wasserkraft über Jahrhunderte hindurch genutzt wurde, um eine Mühle, eine Schmiede, ein Sägewerk, u.a.m. zu betreiben. Folglich ist das heute bestehende Bauwerk eigentlich ein kleines historisches Industriedenkmal. Aber wie lange noch?

Seit Längerem wird nämlich an einem Wildwasserpark geplant, der die dortige Situation gänzlich verändern würde. War bei den ersten Projekten der „Überschlag“ noch unbeschadet geblieben, so wird letzthin offensichtlich an eine Lösung gedacht, welche dieses Bauwerk eliminiert und zudem die gesamte Ahr flussaufwärts auf einer längeren Strecke mit einem Gefälle versieht, das einen Umbau des Flussbettes und folglich auch der Ufer und der landschaftlich und ökologisch wertvollen bewachsenen Böschungen notwendig macht, um die nötige Strömung zu erhalten. Außerdem sind eine Zufahrtsstraße zum Einstieg notwendig, aber auch zu den Servicebauten, wo es zudem noch viele weitere Parkplätze brauchen würde. Wie die eigenartig viel Platz beanspruchenden Planungen vermuten lassen, wird es für die Besetzung der notwendigen Grundstücke irgendwelche Tauschgeschäfte geben (müssen), wo weitere Spekulationskubaturen hier oder anderswo entstehen könnten, damit das Vorhaben überhaupt finanziert werden kann. Dagegen möchten wir uns einsetzen.

Die Aufnahmen im Anhang zeigen das betroffene Gebiet. Nachdem in diesem Bereich auch die Umfahrungsstraße von St. Georgen kommen soll, stellt sich außerdem die Frage, wie man die Querung der Ahr und der Alten Straße (Radweg nach Gais) lösen will.

Wir sind jedenfalls für den Erhalt des historischen Überschlags samt Rechen und absolut gegen die bauliche Veränderung und die Nutzung des oberen Bachlaufes und der angrenzenden Landschaft, welche übrigens sogar als Landschaftsschutzzone ausgewiesen ist.

Wir bitten Sie um eine Stellungnahme und um die Unterstützung unseres Anliegens.

Mit freundlichen Grüßen

Heimatpflegeverband Südtirol – Bezirk Pustertal
Claudia Plaikner, Klaus Graber, Walter Harpf, Albert Willeit, Michael Burger
Kuratorium für technische Kulturgüter
Wittfrieda Mitterer

13.11.2017

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