Eisstadion scheidet die Geister, Bericht Dolomiten, 31.07.2015

DISKUSSION: Erhitzte Gemüter und Meinungsverschiedenheiten in Gemeinde- und Fraktionsverwaltung – Thema: Zukunft der Zone Ost BRUNECK (lp).

Wo sich jetzt noch das Eisstadion befindet, könnte bald schon eine Naherholungzone entstehen – oder doch dort, wo der Fuß- ballplatz ist, der als Parkplatz genutzt wird? Diesbezüglich gehen die Vorstellungen der Gemeinde- und der Fraktionsverwaltung auseinander. Beide verfolgen ihre eigenen Pläne. Bei einem Gespräch haben sie ihre Standpunkte klar geäußert. Das Interesse am gemeinsamen Gespräch war groß, jeder wollte wissen, wie es denn weitergeht, wann das Eisstadion erstmal von Brunecks Zone Ost ausgesiedelt wird und im Schulzentrum einen neuen Platz findet. Und viele wollten ihre Meinung zur Frage „Was soll aus diesem Stadtteil werden?“ nicht ungehört lassen. Damit das Eisstadion gebaut werden kann, muss zunächst die Finanzierung stehen (wir berichteten am 17. Juli). So ist vorgesehen, dass 2,5 Millionen Euro über den Verkauf des derzeitigen Stadion-Areals als Fläche für den geförderten Wohnbau eingenommen werden. Dieses Areal sei allerdings nicht ideal zum Wohnen, erklärte Johanna Ganthaler: „Wo das Stadion steht, ist es kalt, feucht und schattig, deshalb wollte die Gemeinde eine bessere und sonnigere Lage für die Wohnungen finden und hat einen Grundtausch vorgeschlagen.“ Das Areal, wo Tennishalle und Fußballplatz stehen, würde sich zum Tausch anbieten – so sieht es die Gemeindeverwaltung. Doch die Fraktionsverwaltung hat andere Pläne: „Hier soll gebaut werden? Nein, danke!“, sagte Fraktionsvorsteher Walter Harpf entschieden. Wenn es nach ihm ginge, solle die Tennishalle saniert werden, aus dem Fußballplatz solle ein Park entstehen, und die Wiese beim Freibad solle erweitert werden, sodass auch ein Becken für kleine Kinder errichtet werden kann. Bis zur Rienzschlucht solle eine Riesennaherholungszone entstehen, die die Lebensqualität der gesamten Stadt verbessern solle. „Wenn hier erstmal das Hockeystadion ausgesiedelt und eine Wohnbauzone errichtet ist, wird es weniger Verkehr geben und so wird eine Verbesserung für die Anrainer und für junge Menschen, die hier herziehen möchten, erreicht“, entgegnete Bürgermeister Roland Griessmair und betonte, es würden lediglich 5000 Quadratmeter verbaut werden von dieser über 20.000 Quadratmeter großen Fläche oberund unterhalb des Schwimmbads. Wiederholt unterstrich er die Notwendigkeit der Ausweisung von gefördertem Baugrund, da zurzeit keiner zur Verfügung stünde – und auch sonst kein anderer Platz sich anböte, da die Gemeinde „nicht am Grüngürtel der Stadt knabbern will“. „Warum darf das Eisstadion auf einer Grünfläche erbaut werden und die Wohnbauzone nicht?“, fragte daraufhin Georg Peintner. Und Martin Kofler unterstellte dem Bürgermeister, dass dieser von seinem Plan nicht abweichen will und keine Kompromissbereitschaft zeige. Dass es einen Kompromiss geben könnte, zeigte Alex Rungger am Beispiel von St. Georgen auf: Dort sei es gelungen, eine Naherholungszone mit einer Wohnbauzone von 120 Wohnungen zu kombinieren. „Hier in Bruneck sollen 40 Wohnungen entstehen, das darf kein Hindernis sein“, sagte er.

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