Kommentar Michl Burger: Der grüne R. Messner

Immer dasselbe Spiel: Die SVP kauft sich prominente Persönlichkeiten, die einfach unverschämte Forderungen stellen.
Die unqualifizierten Aussagen, dass bedenkenlos erschlossen werden kann oder gar sollte, weil schon vor Jahrhunderten der Mensch die Kulturlandschaft gepflegt hatte, rechtfertigen z.B. noch lange keine Erschließungsstraße in ein Gebiet wie Antersasc, das von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet worden ist.
Laut R. Messner dürfen wir bis auf 2.200 Meter weiterhin erschließen, verbauen und verkommerzialisieren, wohl weil da eh schon alles verhunzt und verschandelt ist. Die Rechtfertigung solcher Verantwortungslosigkeit durch einen Vergleich mit ,,früher“ fällt wohl nur einem R. Messner ein.
Vielleicht ist das aber auch nur ein taktisches Manöver, um von den wirklichen ,,Problemen, Skandalen und Affären der SVP“ abzulenken.
Die Menschen draußen haben ganz andere Sorgen, nämlich die zunehmende Verarmung, Arbeitslosigkeit, Kaufkraftverlust und nicht zuletzt ein stotternder Wirtschaftsmotor, namens Tuorismus. Der Klimawandel ist längst schon dramatisch, jeden Tag fühlen und sehen wir ihn. Komisch, dass der R. Messner davon noch nichts mitbekommen hat. Aber wahrscheinlich hat er das ja auch alles schon vorausgesehen; soll’s ja früher auch schon gegeben haben.
Ach ja, und ,,grün“ ist er auch noch immer.
Jetzt versteh ich erst, warum die ,,Grünen“ kaum Zulauf haben. Liegt wohl an R. Messner!

Michl Burger

15.01.2011

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2 Antworten auf Kommentar Michl Burger: Der grüne R. Messner

  1. forumonline sagt:

    TZ, Freitag, 28. Jänner 2011 – Nr. 18/19. Jg.

    Der grüne Jäger R. Messner

    Michael Burger hat mit seinen Äußerungen über Reinhold Messner in der S. T. vom 25. Januar vollkommen recht. Vor Jahren predigte Messner lauthals man solle die Alpen im Urzustand belassen, keine Wegschilder, keine Wander- und Klettersteige usw. Nun, nachdem er seine Museen bekommen hat, setzt sich Messner u. a. für die Verschandelung der Antersasc-Alm ein, wobei er gleichzeitig erklärt noch Grüner zu sein. Noch widersprüchlicher ist, dass Messner in der Tat ein „grüner Jäger“ ist (bzw. war). Da ist er in Antersasc in bester Gesellschaft, mit dem Landesjägermeister Klaus Stocker als Jagdpächter und den Jägern Durnwalder und Umweltlandesrat Laimer als Ausführer des brutalen Antersasc-Frevels. Die Murmeltiere, Schneehühner und Wildenten im Naturpark locken. Den Messner-Fans rate ich sich den Film auf YouTube „Staffelli vs. Messner“ anzusehen, wo er sich als Jäger outet und sein „Bestes“ von sich gibt. Auch sein ehemaliger Parteikollege Leander Moroder ist zum Knecht des Regimes mutiert und hat sich für die Straße nach Antersasc geäußert. Ein weiterer Überläufer dieser Art ist Helmuth Moroder, der kein Wort mehr über die Belange der Grünen verliert. Grüne Partei quo vadis? Werden sich diese „modernen“ Grüne auch für den im Naturpark Fanes-Sennes-Prags geplanten 8 km langen Straßentunnel einsetzen? Denke schon, denn es ist höchste Zeit diese unwirtlichen Bergregionen endlich zu urbanisieren und zu Geld zu machen. Nicht umsonst hat man sich für die UNESCO-Anerkennung bemüht. Für die UNESCO-Touristen brauchen wir in den Naturparks jede Menge Forststraßen, Tunnels, Jagdhütten, Parkplätze usw. Und das soll möglichst schnell vor sich gehen, denn ewig wird UNESCO bei uns nicht dauern.

    Richard Clara
    Al Plan de Mareo

  2. forumonline sagt:

    TZ; Donnerstag, 27. Jänner 2011 – Nr. 17/19.

    Schlossherr Messner

    Wenn es für Durnwalders SVP-Fraktion brenzlig wird – z. B. vor den Landtagswahlen, die übrigens die wichtigsten Wahlen sind, da man dabei ermittelt, wer dank des Systems Südtirol auf fast monopolistische Weise regieren kann, und wie auch jetzt mit der Nationalpark-Affäre Stilfser Joch – kam der Extrembergsteiger Reinhold ­Mess­ner als eine Art LH-Rettungsdienst dahergeflogen. Nun, niemand will Herrn R. Messner sein Können abstreiten, nur verstehe ich nicht so ganz, wie die Medien ihn uns immer wieder als eine Art Unparteischen präsentieren möchten. In Guccinis „Don Chiscotte“ sagt Sancho Panza: „Io che sono piú realista mi accontento di un ­castello.“ Da es zwischen Land und Messner gleich um mehrere Schlösser geht … , verliert – neutralitätsbedingt – bei mir der „Extremschlossherr“ an Glaubwürdigkeit.

    SantaKlaus Demetz Klaus
    Wolkenstein