Sigmund Kripp zu Pestizid-Referendum in Mals

ALARMSTIMMUNG WEGEN PESTIZID-REFERENDUM!

so titelt heute die auflagenstärkste Südtiroler Zeitung. Warum? Weil in der Gemeinde Mals ein Referendum stattfinden wird, mit dem die BürgerInnen den Einsatz von gewissen chemisch-synthetischen Planzenschutzmitteln (PSM) begrenzen können. Überwiegt das „JA“, muss die Gemeinde eine entsprechende Verordnung erlassen. Es geht – wohlgemerkt – um legal zugelassene PSM. Aber die Menschen haben die Nase voll von einer ganz auf chem.-synth.PSM ausgerichteten Landwirtschaft, die sich in die bisher fast unberührte Malser Heide frisst.

Daher ist der Titel der Zeitung PERVERS: Bauernbund und Agrarlobby (und offensichtlich auch die Zeitung selbst) fürchten DAS VERBOT VON sog. GIFTEN! DAS ist die Katastrophe! Nicht der Einsatz der Chemie ist das Problem, nein, das Verbot von Chemie in Natur und Umwelt und letztlich in Lebensmittel ist das Problem! Das ist die komplette Umkehrung des gesunden Menschenverstandes!

Ich bin ja selbst Landwirt (biologisch) und mir ist klar, dass landwirtschaftliche Kulturen geführt und eben auch behandelt werden müssen. Aber es geht ja auch anders. Bio ist seit langem etabliert und technisch durchführbar. Auch, wenn es mühsamer und denkaufwändiger ist. Aber es geht. Von dem her wäre die Anforderung an die Agrarlobby und den Bauernbund nicht, das Verbot zu beklagen, sondern verstärkt alternative Landwirtschaft zu fördern und zu verlangen. Streichen wir alle Subventionen für die chem.synth. Landwirtschaft und verwenden dieses Geld für die Forschung in ökologische Landwirtschaft und pilzresistente Sorten! Das wäre die Revolution!

Andernfalls pervertieren wir unsere Lebensgrundlagen!

(Facebook, 13.08.2014)

 

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