Leserbrief Johann Burger: Autonomie. Wer hat recht?

An „Dolomiten“

Das Hick-Hack unserer Politiker in Rom um die richtige Strategie zur Verteidigung der Autonomie gleicht einem hilflosen Eiertanz und scheint die Befürchtungen zu bestätigen, dass unsere „Superautonomie“ in Wirklichkeit alles eher als bombensicher international verankert ist. Wenn aber die Autonomie nur mehr durch eine Schutzklausel in der italienischen Verfassung gesichert werden kann, dann gute Nacht. Was nur innerstaatlich garantiert wird kann jederzeit auch wieder innerstaatlich gestrichen werden. Eine derartige Sachlage würde auch erklären, warum die SVP in den letzten Jahrzehnten jeden faulen Kompromiss als Erfolg verkaufen musste und gerade den für eine Minderheit wichtigen kulturpolitischen Bereich nahezu ausgeklammert hat. Es sticht auch ins Auge, dass dem Staat gewisse autonome Kompetenzen vor allem dann abgerungen werden konnten, wenn die Südtiroler Parlamentarier bei Abstimmungen als Zünglein auf der Waage eine Rolle spielten. Demnach könnte uns die Regierung ohne Risiko sogar eine „Vollautonomie“ (was immer das auch bedeuten mag) versprechen, so nach dem Motto: „Alles ist möglich, aber nix ist fix!“

Burger Johann, Pichl/Gsies

11.08.2014

 

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