Der Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal zeigt sich sehr enttäuscht über den Abbruch der Villa ,,Friedheim“ in Taisten und fordert endlich politische Initiativen für den Erhalt wertvoller historischer Bauten.
Trotz gültigem Ensembleschutz müssen wir feststellen, dass in Welsberg/Taisten immer wieder historisch wertvolle Bausubstanz abgerissen wird. Die um die Jahrhundertwende erbauten Villen ,,Rosenheim“ und ,,Friedheim“ hatten absoluten Seltenheitswert und wären erhaltungswürdig gewesen. Für uns Heimatpfleger ist es unerklärlich, warum die Gemeinde sie nicht in die Liste der Ensembles aufgenommen hat.
Unserer Meinung nach hätten die beiden Villen nämlich alle Voraussetzungen erfüllt, um sie als wichtige historisch-architektonische Beispiele für die Nachwelt zu erhalten. Die Villen ,,Rosenheim“ und Friedheim“ waren ein Parade-Ensemble, das für das Taistner Dorfbild prägend und von außerordentlicher Bedeutung war. Die beiden Villen harmonierten wie ein vertrautes Ehepaar, die sie umschließende Grünfläche mit den Gärten und Obstbäumen waren ein Stück vertraute Heimat. Mit dem Abbruch der Villa ,,Friedheim“ verliert Taisten ein weiteres Baudenkmal, außerdem vermindert sich dadurch auch der Wert der noch übrig gebliebenen Villa ,,Rosenheim“, die ihres „Partners“ beraubt wurde.
Angesichts der Tatsache, dass die Baulobby immer häufiger die Übermacht gewinnt und auch die Einheimischen immer mehr auf Gewinnmaximierung setzen, appellieren wir an alle öffentlichen Entscheidungsträger, dass endlich mehr Maßnahmen für die Sanierung alter Bausubstanz bereit gestellt wird.
Unsere Heimat braucht mehr denn je engagierte Bürger, die sich für den Schutz unserer gefährdeten Heimat einsetzen. Mit dem Abbruch wertvoller Gebäude verliert Südtirol seine baukulturelle Identität und nicht zuletzt auch seine touristische Attraktivität!
Der Interims- Obmann des HPV Pustertal
Michael Burger
07.07.2014
