„Die Katastrophe hat bereits begonnen“

derStandard.at, 27.05.2014 – Das kapitalistische Wachstum ist zum Problem geworden, fördert Hungersnöte und würgt Vollbeschäftigung ab – Karl Georg Zinn ortet eine düstere Zukunft

Ist die Welt noch zu retten? Noch nie währte Massenarbeitslosigkeit so lange wie heute, die globalen Probleme nehmen zu, Mahnungen wie die von John Maynard Keynes verhallten ungehört, meint Ökonom Karl Georg Zinn.

derStandard.at: Einkommen und Wohlstand sind heute immer ungleicher verteilt. Doch über Umverteilung zu diskutieren ist immer noch tabu, oder trügt der Schein?

Zinn: Das kapitalistische Wachstum hat die Verteilungsungleichheit stetig vergrößert. Knapp 17 Prozent der Weltbevölkerung ziehen mittlerweile weit mehr als die Hälfte der globalen Wertschöpfung auf sich. Aber steigert jemand, der ohnehin über ein auskömmliches Einkommen verfügt, wirklich mit noch größerem Konsum seine Lebensqualität? Ich halte es sinngemäß gerne mit dem französischen Aufklärer Jean-Jacques Rousseau: „Verteilung heißt, dass niemand so reich ist, dass er andere kaufen kann, und niemand so arm, dass er sich verkaufen muss.“  -> zum Artikel

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