Leserbrief: Privatisierung Trinkwasser

Die neue Verordnung zum Trinkwasserversorgungsdienst sieht auch die Auslagerung des Dienstes an Dritte vor. Bedenken und europaweite Fälle, in welchen diese schleichende Privatisierung Gemeinden und ihre Bürger in Schwierigkeiten bringt, weist der Präsident des Gemeindenverbandes von sich. Laut diesem arbeiten die Drittbetreiber der wenigen Südtiroler Gemeinden, welche bereits die Dienste ausgelagert haben, ,,schon jahrelang zur vollsten Zufriedenheit der Bürger“. Das entspricht nicht der Wahrheit. Fakt ist, dass sich in Gsies, einer der ,,zufriedenen“ Gemeinden, jetzt das wiederholt, was Fälle in anderen Ländern zeigen: eine relative Untätigkeit in der Wartung und Sanierung von Quellen und Leitungen; grobe Mängel im Umgang mit der Ressource Wasser; fehlende Kommunikation und Administration des Betreibers (in diesem Fall das Bergbonifizierungskonsortiums Welsberg/Taisten) auf Kosten der Gemeinde. Weiß der Gemeindenverband als Verantwortlicher der Verordnung nichts von diesen untragbaren Zuständen? Und warum werden genau solche Verordnungen erlassen, die zukünftig den Gemeinden und Bürgern sehr hohe Schäden und Kosten bescheren?

Anna Renzler, Pichl/Gsies

Dieser Beitrag wurde unter Leserbriefe abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.