Politikerversorgung. Leserbriefe Johann Burger: Alle? – Platzende Bomben

Alle?

Ja, alle haben es gewusst, die Vorschüsse angenommen, geschwiegen und sich herauszureden versucht. Bis hierher mag das Wörtchen „alle“ irgendwie stimmen. Aber nicht alle haben dieses Skandalgesetz ausgearbeitet und die Wähler haben jahrzehntelang einer einzigen Partei die Macht gegeben, sich diese über die Jahre herauf angehäuften Politikerprivilegien  im Alleingang zu beschließen. Eine Mehrheit ist jahrelang dem „Stern von Bethlehem“ gefolgt und hat sich in seinem gabenspendenden Schein gesonnt und gar nicht bemerkt, dass dieser Stern immer längere Schatten der Ungleichheit und Ungerechtigkeit wirft oder hat dies stillschweigend hingenommen. Schlimmer: Die Mehrheit hat es geduldet, dass Jede und Jeder niedergemacht wurden, die es gewagt haben, auf Missstände hinzuweisen. Und genau hier stecken wir heute noch: Die Verursacher spielen sich wieder präpotent und arrogant auf wie eh und je: „Wir sind die seriöseste Partei!“ (Zeller), „Die Opposition hat ihre Glaubwürdigkeit definitiv verspielt. Fertig. Aus. Amen.“ (Plangger). Und was die Opposition zu Europa zu sagen hat ist für die SVP „populistisches Gequatsche“ (Dorfmann).

Ja geht’s noch? Ja, es geht, denn bei Neuwahlen würde die SVP trotz ellenlanger Skandalliste vermutlich wieder die absolute Mehrheit holen.

Burger Johann, Pichl/Gsies

Platzende Bomben

Man muss schon froh sein, dass unser Land nicht schon längst in Schutt und Asche liegt, nachdem  Südtirols Medienwelt fast täglich eine Bombe platzen lässt; die vorläufig letzte ist erst gerade (06.04.14) in der „Zett“ explodiert. Zum Glück waren einige davon nur Platzpatronen oder Blindgänger. Trotzdem sind die Zerstörungen beträchtlich. Die größte Leidtragende ist die völlig ahnungslose, überrumpelte und unbeteiligte Zivilbevölkerung. Schwer getroffen hat es auch alle oppositionellen Randbezirke, während das Regierungszentrum, von dem eigentlich die Unruhen ausgegangen sind,  relativ unbeschadet davon gekommen zu sein scheint. Die Schuldfrage dürfte mittlerweile auch geklärt sein: sie liegt ganz wo anders!

Burger Johann, Pichl/Gsies

 

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