Zur Erinnerung: Klosterwald-Tobl: Brief an LH, 24.06.2005

An Herrn Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder

Betreff: Einfahrt Gadertal

Sehr geehrter  Herr Landeshauptmann!

Das Promotorenkomitee bedankt sich für die Überprüfung und die Mitteilung bezüglich der möglichen Standorte zur Anbindung des Gadertals im Gemeindegebiet St. Lorenzen.

Bei der Durchsicht Ihres Schreibens ist uns aufgefallen, dass auch der Standort „Kniepass“ bewertet worden ist. Jedoch im Schreiben vom 29. 04. 05 an die Gemeinde St. Lorenzen und an verschiedene andere Adressaten scheinen wohl die Lösung A (Vorprojekt) und die Lösung B auf (Verschiebung nach Westen um ca. 500 Meter), nicht aber die technische Untersuchung des Standortes Kniepass (Tobl)!

Wir würden uns die technische Untersuchung dieses Standortes mit Skizze wünschen. Wir möchten Sie, Herr Landeshauptmann, daran erinnern, dass Sie sich am 20.04.05 bei der Aussprache mit dem Promotorenkomitee positiv zur  Tobl-Variante geäußert haben. Ursprünglich befürworteten auch Bürgermeister Gräber und Landesrat Mussner die Tobl-Lösung.

In Ihrer Zusammenfassung sind uns einige Punkte unklar. Bei den Vorteilen für Kniepass wurden einige wesentliche Pluspunkte außer Acht gelassen:

  • dass bereits eine großzügige Zufahrtsstraße zur Kläranlage besteht;
  • dass die Landschaft durch das bestehende E-Werk und die Kläranlage bereits verbaut ist;
  • dass das Ensemble Sonnenburg dagegen im Landschaftsschutzgebiet von Kniepass bis zur Peintner Brücke eingebettet ist;
  • dass durch die Überbrückung des Stausees und der Eisenbahn hinter den Faultürmen (Klärwerk) vorbei zum Tobl die Steigung der Straße gering ausfallen würde.

Zu Ihren Argumenten bezüglich der Nachteile der Tobl Variante möchten wir ebenfalls Stellung nehmen.

Risiko Durchfahrt Pflaurenz:

LKWs können durch Verordnung auf die Umfahrung geleitet werden.

Der Tourismusverkehr nimmt ohnehin wechselseitig die Richtung Autobahn. Die Winter – als auch Sommerurlauber nützen vorwiegend die Strukturen im Tal selbst.

Die Gemeindeverwaltung hat außerdem die Kompetenz, durch Pflaurenz verkehrsberuhigende Maßnahmen zu setzen.

Erhöhte Kulturgrundbesetzung bzw. Waldrodung:

Diesbezüglich möchten wir Sie fragen, welche Gewichtung Sie vornehmen möchten: nicht wieder gut zu machende Eingriffe in ein harmonisches Landschaftsbild oder Opferung eines Gebietes, das bereits durch übergemeindliche Bauten gekennzeichnet ist!?

Die höhere Brücke:

Sie würde durch die topographisch günstigere  Lage weniger einsehbar.

Erschwerte Gestaltung des Kreuzungsbereiches:

Vorschlag: zur Einfädelung des Gadertaler Verkehrs Errichtung  eines kurzen trompetenförmigen Unterführung unter der Durchzugsstraße

Negativer Gemeindeentscheid:

Die Lösung für die Anbindung des Gadertales ist zu wenig öffentlich diskutiert worden. Es gibt in St. Lorenzen auch andere Meinungen zum Thema, wie das Verkehrsproblem zu lösen sei (siehe Resultat der selbst verwalteten Volksbefragung und  Ausgang der Gemeinderatswahlen)

Wir finden es aus den oben genannten Überlegungen sinnvoll, die Kniepass-Lösung genau zu prüfen und wir ersuchen Sie –  falls noch nicht vorhanden – eine genaue Studie  dazu erstellen zu lassen.

Die positive Beurteilung der Lösung B, vom Amt für Denkmalpflege bezieht sich vor allem auf die Untertunnelung der Sonnenburg; die Talüberquerung, ca. 500 m vom Ensemble Sonnenburg entfernt, bleibt ebenso ein großes landschaftliches Problem: Das Tal ist an dieser Stelle viel breiter und die Höhe der zu errichtenden  Brücke über die Bahn entspräche der  Turmhöhe der Klosterwaldkapelle! Wir möchten Sie, Herr Landeshauptmann, an die Ansprache erinnern, die Sie letztes Jahr anlässlich der Heldengedenkfeier im Klosterwald gehalten haben und in der Sie sich voll  und ganz für die Erhaltung der Heimat und ihrer Werte aussprachen. In diesem Sinne bitten wir Sie hiermit auch um die Prüfung untenstehender Alternative zum Tunnel unter der Sonnenburg:

Man könnte die bestehende Straße/Mauer mit geringem Finanzaufwand sanieren und bei den Häusern Sonnenburg Dörfl durch Tiefersetzung und Schallschutz/kleinräumige Einhausung die Anwohner entlasten! Der Tunnel kostet im Verhältnis zum Nutzen zu viel und dessen westlicher Eingang wirkt optisch auch nicht gerade aufwertend für die Sonnenburg und den Weiler!

Wir hoffen, dass Sie unsere Anliegen ernst nehmen und verbleiben mit freundlichen Grüßen.

Für das Promotorenkomitee:

Christine Baumgartner

Hans Peter Niederkofler

Beilage: Fotoauszug Pustertaler Zeitung und Luftaufnahme Pflaurenzer Kopf

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