„Straße nach Antersasc zum Amts-Kehraus genehmigt“

SüdtirolNews, Lokal
27.12.2013 17:18 Artikel drucken
avs - Archivbild„Winterschlussverkauf für das Weltnaturerbe?“
Foto: avs – Archivbild 

Bozen – Zum Jahresausklang 2013 und zum Dienstschluss hat die Landesregierung heute ein neues Projekt für die Straße nach Antersasc genehmigt. Damit beweise laut den Grünen Landeshauptmann Luis Durnwalder wieder einmal seinen „ungebrochenen Starrsinn“, mit dem er durchzusetzen suche, was er sich in den Kopf gesetzt habe.

Zur Erinnerung: Das Projekt einer Straße vom Ende eines bereits ausgebauten Forstweges am Waldrand auf die unberührte Antersasc-Alm dicht am Weltnaturerbe wurde im August 2010 versuchsweise begonnen, dann aber nach heftigen Protesten und einem Urteil des von WWF und Dachverband für Natur – und Umweltschutz angerufenen Verwaltungsgerichts Bozen im April 2011 eingestellt. „Nun ist heute neben zahllosen weiteren Beschlüssen der Landesregierung, ein neues, zwar modifiziertes, aber weiter hoch problematisches Erschließungsprojekt genehmigt worden“, kritisieren die grünen Landtagsabgeordneten Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba und Brigitte Foppa in einer Aussendung.

Das „neue“ Projekt, das wohl auf derselben Trasse verlaufe wie die ursprüngliche Variante, diene allein privaten Interessen und gefährde die Schönheit des unberührten Antersasc-Tals, so die Grünen. „Damit gleicht dieses Projekt dem vorangehenden, das vom Verwaltungsgericht gestoppt wurde und von den zuständigen Ämtern und der II. Landschaftsschutzkommission ein negatives Gutachten erhalten hat. Die Straße würde den Naturpark Puez-Geisler bzw. ein Natura-2000-Gebiet queren und zudem einen Bereich betreffen, der von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt wurde. Um diesen Status als Weltnaturerbe beibehalten zu dürfen, musste sich die Landesregierung verpflichten, das Gebiet in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten: Jede negative Veränderung gefährdet den Schutzstatus und würde damit der Wirtschaft und dem Tourismus des gesamten Dolomitengebietes massiven Schaden zufügen. Es sei daran erinnert, dass das Welterbekomitee im Zuge der Überprüfung die übermäßige Straßenerschließung der Dolomiten im Zuständigkeitsbereich der Provinz Bozen als besonders problematischen Kritikpunkt anführte. Die neue Straße auf die Antersasc kann diesen Befund nur verschlechtern“, fügen die Grünen hinzu.

Der Fall Antersasc sei Sinnbild für die Verteidigung der Dolomiten als Welterbe und für den Kampf gegen die zunehmende Erschließung der Berge geworden, aber auch Ausdruck der chronischen Missachtung von Landschafts- und Naturschutz in der Ära Durnwalder, erklären die Grünen abschließend.

Von: ©mk

 

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