NGOs und Netzwerke für eine Makroregion Alpen und die Beteiligung der Zivilgesellschaft

Schaan/LI, 13. Dezember 2013 – Medienmitteilung zum gemeinsamen Input von NGOs und Netzwerken in den Alpen zu einer EU Strategie für den Alpenraum

Am 19. Dezember 2013 entscheidet der Europäische Rat, ob es eine europäische Strategie für den Alpenraum geben soll. Staaten und Regionen feilen seit Monaten an einem entsprechenden Vorschlag – und lassen VertreterInnen der Zivilgesellschaft aussen vor. Nun melden sich NGOs und Netzwerke mit einem gemeinsamen Papier zu Wort. 

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union entscheiden am 19. Dezember 2013, ob die EU-Kommission einen Vorschlag für eine europäische Strategie für den Alpenraum ausarbeiten soll. Was aber sind die Themen dieser Makroregion? Wie sind die Prozesse der Entscheidungsfindung? Dazu arbeiten seit rund einem halben Jahr die Alpenstaaten und einige ausgewählte Regionen an einem Vorschlag, koordiniert vom französischen Aussenministerium. Dieses Dokument will Grundsatzfragen beantworten und, kommt eine europäische Strategie für den Alpenraum, schon konkrete Vorschläge für ihre Umsetzung liefern. Allerdings: VertreterInnen der Zivilgesellschaft, Natur- und Umweltschutzorganisationen, Alpenvereine, Wissenschaft und Alpengemeinden durften bei der Ausarbeitung nicht mitreden.

EU-Strategie für den Alpenraum: auf Erfahrungen und Erfolge bauen

Dabei pflegen diese alpenweiten Netzwerke und NGOs schon lange eine Kultur der Zusammenarbeit und des Austausches. Zum Beispiel über die Alpenkonvention. Sie formuliert Ziele für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen, bietet Instrumente und eine Grundlage für Kooperationen. Der Geist der Alpenkonvention muss auch in einer europäischen Strategie für den Alpenraum weiterleben, fordern daher NGOs und Netzwerke in den Alpen. Acht solcher Organisationen – CIPRA International, ISCAR, Allianz in den Alpen, CAA, Alpenstadt des Jahres, WWF, proMONT-BLANC und IUCN – haben ihre gemeinsamen Forderung und Vorschläge für eine Makroregion in ein Papier geschrieben. Es enthält Überlegungen, was die Themen einer Makroregion sein sollten, wie die europäische Gemeinschaft und die Alpen mit einer gemeinsamen Strategie gewinnen.

Offene und transparente Prozesse

Kernelement einer europäischen Strategie für den Alpenraum ist eine neue Multilevel-Governance. Dies verlangt die Europäische Kommission, und das fordern auch die acht Organisationen in ihrem Papier. «Eine Makroregion bringt Europa und den Alpenraum nur dann einen Schritt weiter, wenn sie für die Menschen vor Ort einen Nutzen hat», so Claire Simon, Geschäftsführerin der CIPRA International. NGOs als Vertreter der Zivilgesellschaft könnten eine solche neue Strategie vermitteln und die Netzwerkerfahrung aus den Alpen nach Europa tragen. Dafür aber müssen die NGOs an der Ausarbeitung einer europäischen Strategie für den Alpenraum direkt beteiligt werden.

Diese Mitteilung, sowie das gemeinsame Positionspapier der acht Organisationen stehen zum Download bereit unter: www.cipra.org/de/presse/medienmitteilungen

Internationale Alpenschutzkommission CIPRA
Int. Wissenschaftliches Komitee Alpenforschung ISCAR
Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen»
Club Arc Alpin CAA
Verein Alpenstadt des Jahres
World Wide Fund for Nature WWF
proMONT-BLANC
International Union for Conservation of Nature IUCN
CIPRA International, ISCAR, Allianz in den Alpen, CAA, Alpenstadt des Jahres, WWF, proMONT-BLANC und IUCN sind offizielle Beobachterorganisationen der Alpenkonvention. Sie beteiligen sich aktiv an der Entwicklung  und Umsetzung des internationalen Abkommens.
Die Alpenkonvention ist ein Übereinkommen zwischen den acht Alpenstaaten(Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz und Slowenien) und der Europäischen Union mit dem Ziel, den Schutz der Alpen und ihre nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Konvention ist das weltweit erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz einer Bergregion.
www.alpconv.org

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