Solidarität für Hans Peter Stauder und Peter Ortner
Wer das Mittagsmagazin im Rai -Sender – Bozen von heute, 31.08.2013 mitgehört hat, kann nur mehr den Kopf schütteln, welch miserable und menschenverachtende Praktiken und Methoden angewandt werden, um den engagierten und selbstlosen Umweltschützer Hans Peter Stauder in die Knie zu zwingen. Der Druck auf den mutigen Kämpfer ist derzeit enorm! Eigentlich müsste er ja das Handtuch werfen, oder eine baldige Abwanderung in Erwägung ziehen. Denn Südtirol gehört eindeutig der sogenannten Wirtschaft! Alle Verbände (HGV, SMG, HDS, LVH, SBB, SWR) fordern den grenzenlosen Ausbau der Sextner Skigbiete Helm/Rotwand. Unser Land ist von ihnen besetzt, Andersdenkende haben bestenfalls eine erschwerte und zermürbende Daseinsberechtigung! Südtirol ist dermaßen von der Wirtschaft gesteuert und manipuliert und wie besessen vom längst widerlegten Wachstumsglauben. Wie ein Krebsgeschwür zerstört diese „Wirtschaft“ unser schönes Land, spaltet Familien und diffamiert einzelne Personen, die sich für Heimat und Natur einsetzen auf niederträchtigste Weise.
Die große Machtdemonstration in Sexten ist bezeichnend und beschämend zugleich für die Mehrheitspartei. Sie fragt nicht nach Recht und Gesetz und fordert die Aufhebung des Baustopps obwohl noch Gerichtsentscheide ausstehen. Alles muss sich der Wirtschaft unterwerfen. Sogenannte Querulanten und kritische Hinterfrager werden als ‚Verhinderer der Wirtschaft‘ bezeichnet und dementsprechend angefeindet.
Der Obmann des Südtiroler Heimatpflegeverbandes, Dr. Peter Ortner und Dr. Hans Peter Stauder haben sich immer vehement gegen den Zusammenschluss der beiden Skigebiete Helm – Rotwand als ersten Schritt für viel umfangreichere Vorhaben ausgesprochen. Sie waren und sind äußerst hartnäckige Kämpfer für Natur und Heimat. Sie wegen ihres selbstlosen und starken Engagements so zu traktieren, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, ist unglaublich beschämend und eines toleranten und freien Südtirols unwürdig.
Einst war Südtirol tatsächlich vom Hunger bedroht, doch Gott sei Dank hat der Tourismus unser Land von der Armut befreit. Es geht uns immer noch sehr gut bei nur 5 Prozent Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Italien und anderen Staaten. Sattheit und Wohlstand prägen unser Land und wir sind dankbar dafür. Doch jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo dieser Wohlstand gerechter verteilt werden muss. Die soziale Marktwirtschaft muss wieder neu gelebt werden. Landschaft und Natur sind unsere wertvollsten Ressourcen, die wir sehr sorgfältig und nachhaltig für die nächsten Generationen erhalten sollten. Sie sind die besten Garantien für einen gesunden und nachhaltigen Tourismus!
Der Heimatpflegeverband setzt auf die Unabhängigkeit der Gerichtsbehörde und hofft, dass trotz der heutigen Machtdemonstration in Sexten das noch ausstehende Gerichtsurteil fair und objektiv sein möge.
Michael Burger, St.Magdalena/Gsies, 31. 08.2013
Vize -Obmann des HPV – Pustertal
31. August 2013