HPV-Pustertal: Brief an EPR. Feier zu 25 Jahre Naturpark Rieserferner‐Ahrn

An Herrn Landesrat Elmar Pichler Rolle

Sehr geehrter Herr Landesrat,

Sehr geehrter Herr Landesrat,da es mir gestern nicht möglich war, mit Ihnen persönlich zu reden, möchte ich hier mit meine Meinung mitteilen. Wie schon Ihre eindeutigen Stellungnahmen zu Antersasc gezeigt haben, war auch heute leider keine andere Position Ihrerseits zu erwarten, was mich und andere enttäuscht hat. Wieder haben Sie auf die nicht notwendigen Konflikte zwischen Landwirtschaft und Landschaftsschutz hingewiesen und Kompromisse angemahnt. Aber, und das wissen Sie sicher selbst, die Kompromisse werden immer vom Landschaftsschutz verlangt und zwar von jenen hervorragenden Ämtern und Beamten, welche Sie zu Recht gelobt haben. Deshalb bräuchten Sie sich, als politischer Vorgesetzter, nur an deren Meinungen und Gutachten zu halten und diese mit Vehemenz und Konsequenz zu vertreten, so wie es einmal Erich Achmüller und später zum Teil auch Michl Laimer vorgemacht haben.Allerdings haben wir Ihre bisherigen Äußerungen in Bezug auf die auf der Tagesordnung stehenden Almerschließungen ganz anders verstanden und wohl auch die anwesenden Bauernvertreter. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass Ihnen nach Ihrer Rede der Pustertaler Bauernbundobmann gratuliert hat und dass Sie nachher von Bauern und anderen umringt und hofiert wurden, im Besonderen auch vom Naturpark‐Präsidenten. Dieser versucht mit schönfärberischem Gerede zu beeindrucken, sieht aber vorrangig nur die Interessen der Bauern.Wir hätten uns zu diesem freudigen Anlass ein feuriges Plädoyer für den Naturschutz erwartet und die Anprangerung mancher Fehlentwicklungen, wie sie dann Margareth Pallhuber kurz aufgezeigt hat. Wie gestern auch gesagt wurde, hat der Naturpark auch eine gewaltige wirtschaftliche Dimension, weil sehr viele Gelder die lokale Wirtschaft stärken. Und das zu Recht. Dafür müssen aber auch Kompromisse verlangt werden können…und diesmal von Seiten der Bauern.Gerade in Rein stehen seit Jahren drei äußerst problematische Almerschließungsprojekte zur Behandlung an, welche Sie nun angekündigt haben zu lösen. Allesamt wurden allerdings von der Landschaftsschutzkommission und von den Gutachtern abgelehnt. Wie man aber vernehmen konnte, will der Landeshauptmann diese noch vor seinem Abtritt durchziehen. Da bleibt wohl nicht viel Spielraum und wir als Heimatpflegeverband sind gespannt, welche Position Sie dazu einnehmen werden,nachdem bisher schon Laimer und dann sogar Berger (als Landschaftsschutz‐Landwirtschaftslandesrat) sich wegen der Brisanz der Projekte nicht trauten, diese zu genehmigen. Im Anhang finden Sie einige Informationen zum Projekt Durraweg. Uns ist bewusst, dass Sie dieses Schreiben nicht unbedingt freuen wird. Wir möchten damit aber zum wiederholten Male unsere Anliegen und unseren ehrenamtlichen Einsatz für eine nachhaltige und umweltverträgliche Almwirtschaft zum Ausdruck bringen und dabei die Naturpark‐ und Landschaftsschutzämter in ihrer Haltung voll unterstützen. Wir wären sehr dankbar, wenn wir diesmal eine kurze Rückmeldung Ihrerseits erhalten würden, im Gegensatz zu unseren/meinen bisherigen Schreiben zum Raumordnungsgesetz und zu Antersasc. Gerne würden wir auch weitere Gespräche führen.

In Erwartung einer Rückantwort verbleiben wir mit freundlichen Grüßen, Albert Willeit, Mitglied Führungsausschuss Naturpark Rieserferner‐ Ahrn. i.V. vom Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal

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