Briefe aus Sexten

Geld – einziger Götze

Mark Winkler, Geschäftsführer der Sextner Dolomiten AG, hat nur ein einziges Argument für die Schiverbindung: Nämlich –  eine eventuelle Möglichkeit zu schaffen, dass die wenigen Megahoteliers im Tal noch mehr Geld scheffeln können, um ihre teilweise in der Größe verdreifachten Hotels weiterhin füllen zu können und den Mittelstand, der auch vom Tourismus lebt, durch bereits jahrelang praktiziertes Preisdumping in den existentiellen Ruin zu treiben. Ein Beispiel hierfür war der Verkauf eines gut geführten Garnis, das dem Preisdruck nicht mehr standhalten konnte und weitere werden folgen.  Ständig den Eindruck zu vermitteln, dass man in der Tourismushochburg Sexten am Hungertuch nage, ist eine glatte Falschaussage. Menschen mit einer derartigen Gier und Präpotenz, welche sie am vergangenen Wochenende förmlich zur Schau gestellt haben, kann wohl kein Glauben mehr geschenkt werden. Ein Vorschlag wäre es, in der Monstranz die Heilige Kommunion durch einen Geldschein zu ersetzen, damit in Zukunft in Sexten an den Sonntagen das angebetet wird, was noch als Einziges heilig ist.  Werte wie die Gesundheit zu erhalten, indem man die Natur schont und gleichzeitig sich selber nützt, scheinen nebensächlich. Übrigens, was sagt eigentlich der Bischof zur Story in Sexten?

Regina Senfter, Bürgerliste Sexten

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Großer Stolperstein im Schiprojekt

Mark Winkler, Generalbevollmächtigter der Sextner Dolomiten AG, behauptete gestern, dass nach seinem Rechtsempfinden alles in Ordnung sei. Sie hätten alle notwendigen Unterlagen in der Tasche. Es geht aber darum, wie sie sie ergattert haben. Zur Aussage Winklers möchte ich einmal einen Punkt, der in der gesamten Angelegenheit völlig untergegangen ist, für alle Südtiroler Bürger verständlich erläutern. Wir haben im Sextner Gemeinderat niemals ein zweites bzw. neues Projekt zur Bauleitplanänderung vorgelegt bekommen, sondern lediglich ein Varianteprojekt. Die ständige Irreführung der Bevölkerung, indem man die Meinung verbreitet, das zweite Projekt habe nichts mehr mit dem ersten zu tun, es sei ja ein neues, ist also schlichtweg falsch. Unsere Regierungspartei im Gemeinderat hat der AG kräftig mitgeholfen, und so konnten sie sich durch die „Instanz Gemeinderat“ hindurchschleichen. Ich könnte noch einige weitere ähnliche Beispiele in dieser Story aufzählen. Zum Glück ist die Staatsanwaltschaft aktiv geworden und wird das Unterfangen „Schitechnische Verbindung Helm-Rotwand“ auf Herz und Nieren prüfen.

Regina Senfter, Gemeinderätin der Bürgerliste

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Eine Antwort auf Briefe aus Sexten

  1. Aandreas Holzer sagt:

    Als einfacher Sextener Bürger, der sich weder als extremer Befürworter, aber auch nicht als Gegner für das Projekt fühlt, möchte ich hier in diesem Forum meine Meinung dazu äussern. Ich denke, dass mittlerweile, die objektive Betrachtung dieser Geschichte total aus dem Ruder geraten ist, und teilweise auch persönliches mit effektiven Fakten vermischt wird. Für mich gelten folgende Punkte um mir ein Urteil zu bilden.
    – Es gibt ein genehmigtes Projekt, das die verschiedenen Instanzen durchlaufen ist
    – Es gibt keine Grundbesitzer die sich als Gegner ausweissen
    – Die Grundbesitzer und Bauern haben bei den Holzschlägerungsarbeiten mit Eifer mitgearbeitet.
    – Die Finanzierung des Projektes wird privat gestellt
    – Die gerodete Waldmenge hällt sich gegenüber der bestehenden in Grenzen
    (der Holzzuwachs in Sexten ist jedes Jahr höher als die Schlägerungen )
    – Die gerodeten Flächen werden sicherlich in Zukunft von den Sextner Bauern bewirtschaftet und gepflegt.
    – Bei dem genannten Gebiet handelt es sich sicher nicht um einen naturbelassenen Urwald, sondern um bäuerliches Wirtschaftsgebiet, das im Sommer von tausenden Pilzesammlern heimgesucht wird.
    – Und sollten sich wirklich einige wenige eine goldene Nase verdienen, geht auch das für mich in Ordnung, denn diese sogenannten goldenen Nasen zahlen Steuern und lassen auch so manchen kleinen Handwerker, wie ich einer bin , mitverdienen.
    Es werden sicher auch wieder einige Arbeitsplätze geschaffen, somit Grundlagen für ein belebtes Dorf mit viel Nachwuchs geschaffen. Ansonsten denke ich, werden auch unsere Schulen und Kindergärten langsam leer werden.
    – Zudem sollte man auch darauf hinweissen, dass viele schöne Dinge in unserem Dorf
    nicht mehr da wären, wenn die Helmbahnen nicht Hilfestellung bei Restauration und Instandhaltung geleistet hätten.( Bellum Aquilarum, Anderter Alpe, Heuschupfen, Zaune und viele Andere. Es würde reichen, die Arbeit von Egarter Rudolf, Dienstleiter der Helmbahnen zu erwähnen… )
    Nach dieser Aufzählung von Aspekten, ist auch für einen Naturliebhaber, und ich denke mir das anzumassen, Naturversteher, wie ich es bin, eigentlich klar wie die Entscheidung über dieses Projekt lauten sollte.
    Andreas Holzer