Umfahrung St. Georgen: Landesrat Mussner stellt Studien vor

Gemeinde Bruneck, 01.08.2013 – 15.800 Fahrzeuge täglich, im Durchschnitt mit Spitzen von über 17.000 Autos – für die viel befahrene Straße in St. Georgen am Eingang ins Ahrntal muss eine Lösung gefunden werden. Der zuständige Landesrat Florian Mussner hat die entsprechenden Studien für eine Umfahrung von St. Georgen Vertretern des Landes und der Gemeinde, der Bauern, Vertretern der Fraktionen Aufhofen, Dietenheim und St. Georgen und der Initiativgruppe „St. Georgen“ vorgestellt. Beim kürzlich im Brunecker Rathaus stattgefundenen Treffen waren auch der Brunecker Bürgermeister Christian Tschurtschenthaler, Stadtrat Felix Brugger und die aus St. Georgen stammende Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer anwesend.

Lesen Sie hier die Presseaussendung des Landesrates Florian Mussner:

Transparenz sei für das Landesressort für Bauten von grundlegender Bedeutung, Bürgerversammlungen, Informationsveranstaltungen und eine offene Arbeitsweise sollen den Dienst am Bürger transparent und übersichtlicher machen, unterstrich Landesrat Florian Mussner. „Große Bauvorhaben“, hob er hervor, „erfolgen nur in Absprache und größtmöglichem Einvernehmen mit den betroffenen Bürgern und der Verwaltung vor Ort“.
Die Initiativgruppe beklagte, dass die Verkehrsbelastung im Dorf untragbar sei. Er verstehe die Sorgen der Bewohner, erklärte der Landesrat und betonte, dass die Landesregierung dieses Problem lösen werde. „Wir suchen die Aussprache bereits in dieser Phase der Lösungssuche und kommunizieren nicht erst das fertige Projekt, dem dann alle zustimmen müssen“, unterstrich Landesrat Mussner und forderte alle auf, Ideen einzubringen. Wir haben die ideale Lösung, trotz intensiver Bemühungen, immer noch nicht gefunden.

Insgesamt 13 mögliche Varianten für eine Umfahrungsstraße in St. Georgen wurden vom Landesbautenressort ausgearbeitet. Diese reichen von verschiedenen West- bzw. Osttrassen bis hin zu Unterflurtrassen. Der Direktor des Amtes für Straßenbau Nord Ost Ing. Gustav Mischì stellte alle bisher studierten Lösungen vor.

Die Lösungsvorschläge für eine Umfahrungsstraße im Westen des Ortes scheiden aus. Zum einen, weil das Verkehrsaufkommen zwischen Brixen und dem Ahrntal mit 1000 bis 1500 Fahrzeugen pro Tag sehr gering ist. Außerdem kann durch diese Lösung die Ahrntaler Straße nicht gut an die Stadt Bruneck angebunden werden. Insbesondere erweist sich hierbei die Verbindung Ahrntal-Hochpustertal bzw. Ahrntal-Bruneck Ost als ungünstig. Diese Lösung ist zudem sehr kostenaufwändig, landschaftlich problematisch und würde durch ihre beträchtliche Länge voraussichtlich auf geringe Akzeptanz stoßen und dementsprechend weniger genutzt. Auch die beiden Lösungen für eine Unterflurtrasse unter der bestehenden Staatsstraße oder unterhalb des Radweges – ehemaligen Bahntrasse – sind nicht ideal, so die Landestechniker.
Für den Bau der Trasse unter der bestehenden Straße müsste für die Dauer der Bauzeit eine komplett neue Ausweichstraße errichtet werden, was diese Variante sehr kostenintensiv macht. Außerdem würde die neue Straße sehr nahe an den Wohngebieten verlaufen, was besonders in der Bauphase zu großen Unannehmlichkeiten für die Anrainer führen würde. Die Trasse unter dem Fahrradweg wäre technisch sehr interessant, allerdings gestaltet sich hier der Anschluss an die heutige Straße im Norden des Dorfes als schwierig. Auch gibt es die Befürchtung, dass sich Vibrationen und Verkehrslärm aus dem Tunnel auf die nahe gelegenen Häuser übertragen könnten. Nicht vergessen werden dürfen eventuelle Erschwernisse bedingt durch den Grundwasserspiegel im Bereich der Ahr. Außerdem bliebe bei diesem Projekt das Problem des Kreisverkehrs zwischen St. Georgen und Bruneck ungelöst.
Als gute Lösungsansätze gelten die beiden Ostvarianten mit einer jeweils 1,6 Kilometer langen Unterflurtrasse durch die Felder von St. Georgen bis Dietenheim bzw. Aufhofen. Dies wären beides technisch sehr gute Lösungen wobei die erste beim Kreisverkehr nach Dietenheim einmüden würde, die zweite Variante hingegen direkt im Norden der Industriezone Bruneck. Die Projekte würden jeweils 45 Millionen Euro kosten und sind deshalb sehr aufwändig. Beide Lösungen würden zu einer Entlastung des St. Georgener Kreisverkehrs führen. Die erste Variante würde dabei die Brunecker Südumfahrung stärker auslasten und dementsprechend die Pfalzner Straße, die St.-Lorenzner-Straße und die Andreas-Hofer-Straße vom Verkehr entlasten.

Wir haben verschiedene Lösungen studiert, aber noch nicht die ideale gefunden, betonte Mussner. Der Landesrat verspricht, dass das zuständige Straßenbauamt bis Ende September noch eine kostengünstigere Version entwickeln wird. Auch Bürgermeister Tschurtschenthaler zeigt sich zuversichtlich, dass aufgrund der bisherigen Ergebnisse eine annehmbare Lösung gefunden werden kann.

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