Zugverbindung Lienz-Innsbruck: „Tirol zahlt, Südtirol verdient“

Kleine Zeitung, 15.07.2013 – Von Halb- und Unwahrheiten beim geplanten „Aus“ der Direktzugverbindung Lienz-Innsbruck sprach am Montag Liste-Fritz-Bezirkssprecher Markus Sint. Um in der Sache aufzuklären, kam er eigens nach Lienz. Vonseiten der schwarz-grünen Regierung in Tirol werde getarnt und getäuscht, sagte er. Laut Sint zahlen zwar ÖBB, Verkehrsverbund Tirol (VVT) und Land Tirol den Direktzug, wofür Summen von jährlich 2,5 Millionen Euro kursieren. Nützen würden ihn aber wesentlich mehr Südtiroler als Ost- und Nordtiroler, täglich Hunderte von Südtirolern würden befördert.

Die Einnahmen streife der Südtiroler Verkehrsverbund ein. Die Beteiligung des Landes Südtirol an den Streckenkosten falle hingegen mit 186.000 Euro pro Jahr mager aus. „Anstatt die Ungleichheit in der Finanzierung wegzuverhandeln, streicht das Land Tirol den Direktzug. In Wahrheit ist es so, dass die Osttiroler die Zeche für das Süd- und Nordtiroler Tarifgerangel zahlen“, kritisierte Sint. Schon längst hätte Tirol auf den Tisch hauen müssen.

„Wenn Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe sagt, die Verhandlungsposition sei schlecht, so stimmt das einfach nicht.“ Südtirol wolle die Haltestelle Vierschach gut bedienen und deshalb seine Flirt-Züge stündlich bis nach Lienz führen – das könnte teuer kommen, wenn Tirol nicht mitspiele. Für die Liste Fritz gibt es keinen Zweifel: Der Direktzug ist eine Nabelschnur für Osttirol nach Nordtirol und sei zu erhalten. Einmal eingestellt, käme er nie wieder.
MICHAELA RUGGENTHALER

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