PM Grüne: Urbanistik, eine Reform für die Lobbies ¦ Urbanistica, la legge delle lobbies

Abschiedsgeschenk der “Ära Durnwalder”

Aus der „Kleinen Reform“ der Raumordnung von Pichler Rolle ist ein monströses Gesetz geworden. Die Landesregierung hat nicht nur den Gesetzesentwurf in einen unlesbaren Omnibus gegossen, der 14 Landesgesetze verändert, zu allem Überfluss hat sie für das Plenum auch noch 75 neue Abänderungsvorschläge eingebracht, die von vier verschiedenen Landesräten und weiteren fünf Abgeordneten der Mehrheit unterfertigt sind. Sie alle scheinen unterwegs in einem Wettlauf, um ihre verschiedenen Wählerklientelen zufrieden zu stellen.

Unter den gravierendsten Änderungsanträgen für das Plenum befinden sich folgende:

  1. Die Wiedervorlage des Widmann-Artikels über die Gewerbezonen auf Privatinitiative. Dieser Artikel war von der Kommission zwar gestrichen worden, aber Landesrat Widmann legt ihn nun wieder vor: Verändert in der Form (und noch weit verwirrter als zuvor!), aber identisch in der Substanz: Nicht mehr die öffentliche Körperschaft nimmt die Planungshoheit über das Territorium wahr, sondern der private Besitzer, der die Übernahme von Gewerbezonen vorantreibt und die öffentliche Hand unter Druck setzt (hierzu der Minderheitenbericht).
  2. Das Benko-Gesetz: Aufgrund einer persönlichen Vereinbarung mit Bürgermeister Spagnolli, hat der frühere Bozner Vizebürgermeister Pichler Rolle in der Kommission die neuen Art. 55-bis und 55-ter eingebracht, die – im Widmann’schen Stil – „Zonen für die städtebauliche Umstrukturierung durch private Initiative“ vorsehen. Das derzeit geltende Verfahren wird auf den Kopf gestellt: Nicht die Gemeinde legt – unter Berücksichtigung des Gemeinwohls – im Bauleitplan die umzustrukturierenden Zonen fest, sondern ein Privater. Dieser setzt – nachdem sie die für sie attraktiven Stadtteile im Vorfeld angekauft hat – die Gemeinde unter Druck, damit diese Areale als „zu umstrukturierend“ erklärt und einem Dringlichkeitsverfahren unterworfen werden, das die Beteiligung der BürgerInnen (oder der Anrainer) nicht mehr vorsieht. Der Gemeinderat wird erst am Ende des Verfahrens einbezogen, wenn alle Entscheidungen bereits getroffen wurden.

Diese neu eingeführte Norm überspringt die Mehrheit, den Stadtrat und die Stadträtin für Urbanistik der Gemeinde Bozen. Nach einer heißen Debatte hat LR Tommasini nun einen sogenannten „Kompromissvorschlag“ eingereicht, der alles andere als ein Kompromiss ist.

Der neue Vorschlag von Tommasini führt eine zweigleisige Prozedur ein:

  • Einerseits führen die Art. 55-bis, -ter und -quater eine ähnliche wie die aktuell gültige Bestimmung wieder ein, die auf Einführung von Zonen der städtebaulichen Umstrukturierung in den Bauleitplan unter der Regie der Gemeinde fußt.
  • Zudem wird mit dem neuen Art. 55-quinquies auch die Möglichkeit vorgesehen, die „Zonen für die städtebauliche Umstrukturierung durch private Initiative“ beizubehalten. Diese höhlen die Befugnisse der öffentlichen Behörde und der Bürger aus und stufen die Stadtplanung auf die Ebene einer Vereinbarung zwischen dem Bürgermeister und einer Privatperson herab, wobei der Gemeinderat erst nach beschlossener Sache involviert wird. Offenbar soll genau diese Prozedur für Benko angewandt werden, der davon ausgeht, dass das Hotel Alpi nur deshalb zur „umzustrukturierenden Zone“ erklärt werden muss, weil er es erstanden hat. Sein Projekt berücksichtigt hingegen überhaupt nicht das baufällige Gebäude in der Garibaldistraße, das wirklich in einem äußerst kritischen Zustand ist!

Wir bedauern es, in dieser Angelegenheit unseren radikalen Dissens mit dem von uns geschätzten Bürgermeister Gigi Spagnolli erklären zu müssen: Die Grüne Fraktion wird im Landtag mit allen Mitteln für eine Streichung des Art. 55-quinquies eintreten!

Die „Lex Benko“ und die „Gewerbegebiete auf Privatinitiative“ offenbaren den Geist dieser „Raumordnungs-Reform“, die den Raum den Privatpersonen ausliefert. Sie verletzt das Gemeinwohl, macht Planungsmaßnahmen zu Nichte und unterwirft unsere Stadtzentren der Macht des Marktes und der Profitgier.

In der Tat haben auch die restlichen Artikeln (Details im Minderheitenbericht) dieses „Reförmchens“ schwerwiegende Auswirkungen:

  1. Es entmachtet die Gemeinderäte, delegiert an die Gemeindeausschüsse die wichtigsten Entscheidungen über Bauleitpläne sowie über Durchführungs- und Wiedergewinnungspläne und blockiert somit die Partizipation der BürgerInnen;
  2. Es schmälert die Rolle der Sachverständigen in den verschiedenen Kommissionen vor allem auf dem Gebiet von Raumordnung und Landschaftsschutz, zugunsten der politischen Vertreter und der Partikularinteressen;
  3. Es heizt den Flächenverbrauch an, ermuntert zur Verbauung von landwirtschaftlichen Flächen und zur Zersiedelung, dies durch Bestimmungen zur Kubaturerweiterung, durch Änderungen der Zweckbestimmung von Hotels, durch Aussiedelung von Hofstellen;
  4. Es verursacht höhere Ausgaben für die öffentlichen Hand, indem es Enteignungen durch Kauf ersetzt und Erschließungsbeiträge der neuen Gewerbezonen den Gemeinden anlastet;
  5. Es baut nicht die Bürokratie, sondern die Demokratie ab;
  6. und enthält unweigerlich auf einzelne Personen zugeschnittene Bestimmungen.

Die annähernd 300 eingebrachten Abänderungsanträge machen es den Landtagsabgeordneten nicht möglich, eine kompetente Diskussion über dieses Gesetz zu führen und eine entsprechend fundierte Stimme abzugeben.

Im Namen von Umwelt- und Landschaftsschutz, des Schutzes unserer Städte und der historischen Bausubstanz, fordert die Fraktion der Grünen die Landesregierung und Landesrat Pichler Rolle auf, dieses Gesetz zu widerrufen und im ersten Jahr der neuen Legislaturperiode eine organische Raumordnungsreform zu verabschieden, die den Flächenverbrauch einstellt, die Transparenz und die Vereinfachung der gesetzlichen Bestimmungen sowie die Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger gewährleistet.

Bozen, 25. Juni 2013

Riccardo Dello Sbarba
Hans Heiss

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Riccardo Dello Sbarba, 25.06.2013 – Tra Lex Benko, speculazioni del verde, profitti privati e taglio alla democrazia: il „regalo di commiato“ dell’Era Durnwalder.

La „Piccola riforma“ di Pichler Rolle è diventata una legge-mostro. Non contenta di averla trasformata in un Omnibus illeggibile che modifica ben 14 leggi provinciali, ora la Giunta ha presentato per l’aula 75 nuovi emendamenti, firmati da 4 diversi assessori e altri 5 consiglieri della maggioranza in gara tra loro per soddisfare le clientele elettorali.

Tra le novità più gravi degli emendamenti per l’aula:

1. LA RIPROPOSIZIONE DELL’ARTICOLO WIDMANN SULLE ZONE PRODUTTIVE D’INIZIATIVA PRIVATA. Questo articolo era stato eliminato dalla Commissione, ma l’assessore Widmann lo ripresenta ora in aula cambiato nella forma (è assai più confuso!) ma identico nella sostanza: non è più l’ente pubblico che programma il territorio, ma il privato proprietario che promuove le zone produttive e mette sotto pressione l’ente pubblico (su questo vedi la Relazione di minoranza).

2. LA LEX BENKO. Con un accordo personale con il sindaco Spagnolli, l’ex vice Sindaco Pichler Rolle ha introdotto in Commissione i nuovi articoli 55 bis e 55 ter che – in stile Widmann – introducono „zone di riqualificazione urbana di iniziativa privata“. La procedura vigente viene rovesciata: non è l’ente pubblico che – in base all’interesse collettivo – individua nel piano urbanistico le aree da riqualificare, ma è il privato che – dopo aver acquistato in anticipo le parti di città che gli interessano – mette sotto pressione il Comune affinché tali aree vengano dichiarate „da riqualificare“ e vengano sottoposte a una procedura accelerata che non prevede più la partecipazione dei cittadini e delle cittadine (neppure dei confinanti!). Il Consiglio comunale viene coinvolto alla fine, a giochi fatti.
Dopo un aspro dibattito in città, l’assessore Tommasini ha presentato ora una proposta cosiddetta „di compromesso“, che compromesso non è affatto.

Infatti, la nuova versione Tommasini introduce un doppio binario:

  • da un lato, con i nuovi articoli 55 bis, ter e quater, ripristina una normativa simile a quella oggi vigente, che parte dall’inserimento di zone di riqualificazione urbana nel Piano Urbanistico Comunale sotto la regia del Comune.
  • Accanto a questo però, col nuovo articolo 55 quinquies, mantiene anche la possibilità delle „zone di riqualificazione urbana di iniziativa privata“ che esautorano l’ente pubblico e i cittadini e trasformano la pianificazione urbana in un accordo tra un sindaco e un privato, col consiglio comunale coinvolto a cose già fatte. Ovviamente sarà proprio questo il binario che seguirà il progetto Benko, che ritiene l’Hotel Alpi da dichiarare „zona da riqualificare“ solo perché l’ha acquistato e conta di ricavarci profitto, mentre il suo piano non coinvolge affatto – ad esempio – l’edificio degradato su via Garibaldi, quello sì in condizioni di emergenza! (come si vede dal piano Benko riportato nella foto)

Ci dispiace esprimere stavolta un radicale dissenso con un sindaco da noi stimato come Gigi Spagnolli: il gruppo Verde si batterà in aula con ogni mezzo affinché l’articolo 55 quinquies venga eliminato!

La “Lex Benko” e le “zone produttive di iniziativa privata” rivelano lo spirito di questa “riforma urbanistica”, che consegna il territorio agli interessi privati, umilia il bene pubblico, cancella la pianificazione e affida i nostri centri urbani alla volontà del mercato e del puro profitto.

Infatti anche negli altri articoli , questa “riformetta”:

  1. esautora i consigli comunali, sposta alle giunte le decisioni fondamentali sui piani urbanistici e sui piani di recupero e di attuazione e in questo modo riduce le possibilità dei cittadini e delle cittadine di partecipare alla pianificazione del territorio;
  2. riduce il ruolo dei tecnici nelle diverse commissioni, soprattutto in campo urbanistico e paesaggistico, a favore dei rappresentati della politica e degli interessi;
  3. incoraggia il consumo di suolo, la cementificazione del verde agricolo e la dispersione del costruito attraverso le norme sugli ampliamenti di cubatura, le trasformazione degli hotel, il raddoppio delle sedi dei masi;
  4. pone maggiori costi a carico delle casse pubbliche, sostituendo gli acquisti agli espropri e mettendo a carico dei Comuni i costi di urbanizzazione delle nuove zone produttive;
  5. non riduce la burocrazia, ma la democrazia;
  6. e, immancabilmente, contiene norme „ad personam“.

Con i quasi 300 emendamenti presentati, sarà impossibile che i consiglieri e le consigliere discutano di questa legge con competenza e votino sapendo quello che stanno facendo.

In nome della tutela del territorio e del paesaggio, dei nostri centri urbani e del patrimonio edilizio storico, il gruppo Verde chiede alla Giunta provinciale e all’assessore Pichler Rolle di ritirare questa legge e varare entro il primo anno della prossima legislatura una riforma urbanistica davvero organica, basata sullo stop al consumo di suolo, la trasparenza, la semplicità delle norme, il pari trattamento di tutti i cittadini e le cittadine.

Bolzano, 25 giugno 2013

Riccardo Dello Sbarba
Hans Heiss

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