Landesbeirat für Baukultur und Landschaft zu Standort Schlossgarage

„Dolomiten“, 31. 01-2013 – Es gilt noch an Details zu feilen

Projekt: Landesbeirat für Baukultur und Landschaft hat viele Kritikpunkte zum Parkhaus unter der Schlosswiese – ,,Standort überdenken“

Bruneck (mt). Mitte Mai 2012 hat der Gemeinderat die Entscheidung getroffen, dass die künftige Tiefgarage in Schlossnähe unter der Schlosswiese gebaut werden soll. Im Zuge der Ratsdiskussion war damals immer wieder betont worden, dass sich der Bau so gestalten lasse, dass das Ensemble Schloss mit Schlosswiese nicht negativ beeinträchtigt werde. Der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft teilt diese Meinung nicht. 
In seiner Stellungnahme, die der Landesbeirat nach einem Lokalaugenschein verfasst hat, lobt dieser zunächst das Verkehrskonzept der Stadtgemeinde als ,,logisch und sinnvoll“. Die Meinung, wonach der unterirdische Baukörper der Garage so ,, versteckt“ werden könne, dass er an der Oberfläche kaum wahrgenommen wird, teilt der Beirat nicht. Es werde sichtbare Öffnungen geben, die aber so geplant werden müssten, dass sie dem sensiblen Standort Rechnung tragen. Das Ausmaß und die Organisation der Tiefgarage hätten sich zwingend dem Standort unterzuordnen. Eine dieser sensiblen Lage nicht entsprechende architektonische Lösung der Öffnungen und aller sichtbaren Elemente der Garage könnte zu einer Zerstörung der heute noch intakten Kulturlandschaft und einer Abwertung des Gesamtensembles führen. Wirtschaftliche Überlegungen im Zusammenhang mit der Tiefgarage stehen deshalb für den Beirat erst an zweiter Stelle.

Sehr deutlich wird der Beirat auch im Zusammenhang mit der Erschließung der Garage für Fußgänger.Der Fußgängerbereich müsse so gewählt werden, dass er ,,bewusst als Bereicherung eines Ankommens in der Stadt“ empfunden werde. Dahingehend müsse das derzeitige Projekt mit seiner ,, innenräumlich unattraktiven Wegführung“ überarbeitet werden. Ein eigener Planungswettbewerb nur für die Lösung dieser Aufgaben wäre laut Beirat sehr wünschenswert. Abschließend zweifelt der Beirat den Standort generell an und rät, trotz der knappen Zeit einen Alternativstandort zu suchen. Dazu merkte der Bürgermeister Christian Tschurtschenthaler bei der Ratsitzung am Montag an, dass der Beirat in einer getrennten Stellungnahme allerdings auch den Standort Schlosskurve als nicht ideal bewerte. Am 3. und 4. April wird es wieder einTreffen mit den Mitgliedern des Beirates, Gemeindevertretern und Planern geben.

Bild mt: Wenn die Schlosswiese (im Bild) verbaut werden soll, dann müsse dies, wie der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft untwerstreicht, äußerst zurückhaltend erfolgen, damit das Ensemble nicht zerstört wird.

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