Sexten. HPV: Peter Ortner zu Skipistenverbindung Rotwand – Helm

„Dolomiten“, 31. 01.2013

Erweiterung des Skigebiets in hoch sensibler Zone

Verbindung Rotwand -Helm: Mit der weiteren Erschließung verschwindet ein Natur – und Landschaftsparadies
von Peter Ortner,

Rotwand -Helm im Hochpustertal ist ein landschaftlich, ökologisch und hydrologisch hoch sensibles Gebiet. In solchen Zonen ist eine Skigebiets -Erweiterung nicht genehmigungsfähig. Die Landschaft des von der Erschließung betroffenen Gebietes zeichnet sich durch Vielfalt und Gegensätzlichkeit aus. In Sexten grenzen die Dolomiten an die Schiefer des Karnischen Kammes (Helm). Von den sonnigen Wanderwegen des Helmabhanges bzw. der Alpe Nemes aus genießt man einen faszinierenden Ausblick auf die Sextner Dolomiten (Weltnaturerbe Dolomiten). Alte Bauernhäuser, Lärchenwiesen prägen am Helm bis hoch hinauf die Kulturlandschaft. Über der Waldgrenze folgen Almwiesen und Weiden.

Außergewöhnliche Biodiversität

Der Vielfalt an Gesteinen (Dolomite, Quarzphyllite) entsprechen auch mannigfaltige Böden, auf denen ganz unterschiedliche Pflanzengesellschaften gedeihen. Lärchenwiesen auf basischen Böden beherbergen andere Arten als solche auf sauren Standorten. Landschaftlich bezaubernd sind die Waldmoore. Neben den Torfmoos -Mooren sind auch Sauergräser -Moore und Streuwiesen verbreitet. Hier leben viele Pflanzen und Tiere, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Auf der einen Seite ist das Pflücken von Pflanzen verboten, auf der anderen Seite werden bei Erschließungen von Skigebieten große Flächen mit den Baggern bearbeitet.

Hydrogeolisches Risikogebiet

Die Skigebiets-Erweiterung Rotwand -Helm hat auch Folgen hydrogeologischer Natur. Die für die Erweiterung benötigten Wälder werden nicht abgeholzt, sondern gerodet. Dazu kommen massive Bodenbewegungsarbeiten. Man bedenke, dass jeder Boden, einschließlich des Wasserhaushaltes, das Ergebnis einer Jahrtausende langen Entwicklung ist. Die Folgen des Eingriffes für Hochwasser, Muren oder Hangrutschungen sind nicht abzusehen. Es widerspricht allen Natur – und Landschaftsschutzbestimmungen im weitesten Sinn, Skigebiete in landschaftlich, ökologisch und hydrogeologisch hoch sensiblen Gebieten zu erweitern.

So etwas kann man nicht genehmigen.

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