DAS LETZTE LETZTE: Stolz, 050113

Vorgestern spät am Abend, ich kam zusammen mit meiner Frau von einer kleineren Urlaubsreise heim, setzte ich mich an den Computer und war neugierig: Hat wer an mich gedacht? Nein, wieder niemand. Nicht einmal diesmal. In meiner journalistischen Eitelkeit hatte ich mir eingebildet, jemandem müsste aufgefallen sein, dass dieses Spältchen an dem Tag sein Zehnjähriges vollendet hat. Am 3. Jänner 2003 ist das erste Letzte erschienen, und seither hat es nie gefehlt, auch nicht einen einzigen Tageszeitungstag. Ist das nichts? Die Zerstreutheit und den Undank der Mitmenschen kennend, habe ich wiederholt auf meine Verlässlichkeit verwiesen und mich dafür selber gelobt. War nicht vornehm, aber leider notwendig. Doch ein Sonderlob habe ich mir stets verkniffen, weil ich es mir auf zuletzt aufbehalten wollte. Ich wollte an mir gelobt haben: dass ich von allen ungefähr 2.600 Letzten kein einziges mit „Ich“ angefangen habe. Das freut mich am meisten. Bin ich etwa nicht leicht zu unterhalten?
flor

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