DAS LETZTE. Verbrechen, 291112

„Ehestreit“ wurde gestern von Ermittlern und Medien als Motiv für die Familientragödie von Luttach „vermutet“. Ehestreit? Ja, was denn sonst! Die so genannten amtlichen Erkenntnisse nach Unglücken und Verbrechen sind fast noch unsäglicher als diese selbst. Schon die neuerdings gängige Bezeichnung „häusliche Gewalt“: Man versteht, was gemeint ist, aber eine Gewalt, die im eigenen Haus passiert, deshalb „häuslich“ zu nennen, ist sprachlicher Unfug und Verharmlosung außerdem. Ich bin häuslich, und Ofenwärme kann es sein. Überhaupt diese wisserische Erklärungssucht! Beschreibungen von Tätern lesen sich jedes Mal wie das Identikit eines Nicht-Verbrechers. So wie Lawinen-Opfer in der Regel „erfahrene“, „verantwortungsvolle“, „vorsichtige“ Bergsteiger waren (nur die Lawine wusste das nicht), so waren Gewaltverbrecher bis zur Tat „unauffällig“, „im Verein“, im Kirchenleben aktiv, und beim Weißen Kreuz sogar. Man muss Angst um sich bekommen, wenn das alles auf einen selber auch zutrifft.
flor

 

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