Landtagsanfrage Grüne: Erschreckende Resultate der Mobilen LKW-Kontrollstation

Erschreckende Resultate der Mobilen LKW-Kontrollstation auf der Brennerautobahn: Ca. 13% der Fahrzeuge wegen schwerer Mängel aus Verkehr gezogen. Wann kommt endlich fixe Kontrollstelle nach Tiroler Vorbild?

Der Einsatz der mobilen LKW-Kontrollstation Südtirols hat in den Jahren 2009 und 2010 wie in früheren Jahren trotz begrenzter Stichproben erschreckende Befunde erbracht:

  • So kam die Mobile Prüfstelle auf dem SADOBRE-Gelände in Sterzing und in Laas zum Einsatz, wobei die bescheidene Zahl von 445 LKWs überprüft wurde. Dabei wurden nicht weniger als 59 Fahrzeuge (knapp 15%) wegen schwerer Mängel aus dem Verkehr gezogen.
  • Ohne Einsatz der Mobilen LKW-Kontrollstelle wurden 265 Fahrzeuge überprüft, bei denen 32 Fahrzeuge sofort aus dem Verkehr genommen wurden.

Da bei 710 Kontrollen 91 Fahrzeuge wegen schwerer Defekte „zum Handkuss“ kamen, lässt sich unschwer vermuten, dass mindestens 200.000 der 2.0 Mio. Transit-LKWs mit schweren Defekten oder anderen Mängeln unterwegs sind. Im Grunde sind viele davon Rollende Zeitbomben, von denen bei Unfällen besonders hohe Gefahr ausgeht. Denn in rund 70% der Kontrollen sind Fahrgestell, Bremsanlage und Reifen/Räder betroffen.

In Nordtirol hingegen nehmen die fixen LKW-Kontrollstellen bei Kundl und Radfeld auf der Inntalautobahn an 2-3 Tagen so viele Kontrollen vor wie in Südtirol in einem Jahr, mit dem Ergebnis, dass die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern deutlich höher ist.

Die Situation in Südtirol ist auch deshalb alarmierend, da der LKW-Verkehr trotz Wirtschaftskrise massive Steigerungen verzeichnet, v. a. wegen Aufhebung des Sektoralen Fahrverbots in Tirol und der rückläufigen Rola. Der Auffahrunfall am 23. 11. bei Gossensaß mit drei verkeilten LKWs macht deutlich, wie rasch aus Sicherheitsmängeln eine Massenkarambolage entstehen kann.

Nun soll im Zuge des Ausbaus des vormaligen SADOBRE-Geländes dort endlich auch eine fixe LKW-Kontrollstelle nach Tiroler Vorbild errichtet werden, von der auch systematische Kontrollen zu erhoffen sind.

Daher richten wir folgende Fragen an die Südtiroler Landesregierung:

  • Wo wurde die mobile LkW-Kontrollstation in den Jahren 2011 und 2012 entlang der A-22 eingesetzt?
  • Wie viele Lastwägen wurden in dem Zeitraum geprüft, wie viele aus dem Verkehr gezogen?
  • Wer soll die fixe Kontrollstelle betreiben, wird sie ständig aktiviert sein?

Bozen, den 23. November 2011
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba

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