PM „Für ein Lebenswertes Sexten“: Teil der geplanten Trasse bereits abgerutscht!

Teil der geplanten Trasse für die Schipistenerweiterungen in Sexten bereits abgerutscht

Der vom Ex-Leiter der Wildbachverbauung in Südtirol und nunmehrigen Pensionisten in seiner Heimatgemeinde Sexten vorausgesagte Hinweis auf Gefahren durch den Bau der neuen Skianlagen unterhalb des Hahnspiels in Sexten, welcher der Öffentlichkeit von den Projektbetreibern als skitechnischer Zusammenschluss verkauft wird, ist nach einem 10-stündigen Niederschlag bestätigt worden. Genauso hatte er seinerzeit auf die große Murengefahr wegen der tiefgründigen Erdbewegungen bei der Rautpiste in Vierschach hingewiesen, wo dann am 28.07.2003 tatsächlich eine Mure zwei Häuser arg beschädigt und die Pustertaler Hauptstraße unterbrochen hat.  Die Häuser und die Pustertaler Hauptstraße befinden sich auch für die Zukunft in großer Überschwemmungs-und Murengefahr.

Der von DI Ernst Watschinger als besonders rutschanfällig bezeichnete Hang im Bereich der beiden sogenannten Schossbrücken und östlich davon ist auf einer Länge von ca. 100 m und einer Breite von ca. 10 m abgerutscht, wobei sich dabei eine sogenannte und typische „Anbruchsblaike“ gebildet hat. Genau an dieser Stelle hat die Sextner Dolomiten AG die Trasse für die Skiabfahrt vom Hahnspiel (Stiergarten) zur Signaue geplant. Es braucht also gar nicht gebaggert werden, der Hang stürzt bei Starkregen schon von sich allein in die Tiefe.

Die sicherlich von der Skigesellschaft großzügig bezahlten Hydrogeologen und Experten haben also die Rutschanfälligkeit des Hanges nicht erkannt oder vieleicht erkennen dürfen. Der Muschelanbruch (Muschelblaike) selbst kann und muss wohl durch die Errichtung geeigneter Konsolidierungssperren oder Krainerwände saniert werden, um zu verhindern, dass sich die Anbruchsfläche nicht nach allen Seiten ausbreiten kann.

Von der Nemesalm-Straße aus kann man nur einen kleinen Bereich des von der geplanten Skipiste betroffenen Geländes überblicken. Um auch das bergseits befindliche Gebiet beobachten zu können, bräuchte man einen Hubschrauber. Es ist aber anzunehmen, dass das vielfach vernässte Gelände der geplanten Skianlagen ebenfalls von mehreren kleineren Anbrüchen betroffen wurde.

Sicherlich muss man dankbar sein, dass der Regen nach 10-stündiger Dauer aufgehört hat, um nicht größere Katastrophen verursacht zu haben. Auf alle Fälle müsste den Hauptverantwortlichen für den Bau der geplanten Skianlagen, vom Bürgermeister bis zum Landeshauptmann, bewusst werden, dass das hierfür vorgesehene Gelände allein schon aus hydrogeologischen Gründen, abgesehen von ökologischer und sogar wirtschaftlicher Betrachtung, völlig ungeeignet für die Errichtung von Skipisten vor allem mittels Baggermaschinen aller Art ist.

Mit den im Projekt vorgesehenen Erdbewegungen wird nämlich tiefgründig das erosionssichernde Wurzelsystem des Hochwaldes mit Fichten und Lärchen völlig zerstört und der gesunde und wertvolle Waldboden durch Lockermaterial ersetzt. Wenn dieses Lockermaterial auch bestens begrünt wird, bedeutet dies lediglich Kosmetik ohne Erosionsschutz.Man muss schlussendlich fragen, ob das sogenannte Südtiroler System trotz SEL-Affäre unbeirrt weitergeht oder nicht endlich objektive wirtschaftliche und vor allem umweltbezogene Argumente ein größeres Gewicht als politische Freundschaften bekommen.

Für die Gruppe „Lebenswertes Sexten“
Dr. Hans Peter Stauder
Sexten, am 18.11.12

 

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3 Antworten auf PM „Für ein Lebenswertes Sexten“: Teil der geplanten Trasse bereits abgerutscht!

  1. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Leider braucht Sexten diese doch!

    Sexten hat wunderbare Natur und viele Wandermöglichkeiten! Da kann ihnen niemand widersprechen! Aber brauchen wir im gesamten Pustertal den Wintertourismus gleich wie den Sommertourismus! Verzichten können wir auf keinen! Sicher wäre ein sanfter Tourismus im Winter für die Natur besser, doch dafür ist die Größe des Gebietes nicht ausreichend. Schneeschuhwanderer werden sich kreuzen und Skitourengeher werden um die letzten nicht befahrenen Hänge kämpfen und damit der Natur mehr schädigen als jede Skipisten. Mann sieht es ja jetzt schon im August wie überfüllt die zahlreichen Wanderwege sind!
    Mit den derzeitigen Anlagen ist aber Sexten kein zukunftsfähiges Skigebiet und wenn ich Urlaub manchen würde, nach Sexten würde ich im Winter nicht kommen! Das Angebot ist einfach zu klein, bei jedem Skibergwechsel muss man einen Shuttlebus verwenden, da vergeht einem die Lust am Skifahren.
    Ohne neue Anlagen, dazu gehört natürlich auch die Alten zu erneuern (das ist leider verschlafen worden, dass kann niemand abstreiten), wird Sexten einfach unattraktiv für einen Skifahrer der auch nur eine Woche Urlaub im Dorf verbringt. Natürlich soll alles im Einklang mit der Natur passieren und das probiert die Gesellschaft zu erreichen. Diese bemühen sich wirklich seit einigen Jahren das verschlafene nachzuholen!

    Wegen der Volksbefragung: Meines Erachtens sind sich die Sextner über die Notwendigkeit der Verbindung im klaren und deshalb fordern sie keine! Auch wurde das Projekt sehr genau und mit vielen interessanten Details vorgestellt!

    Und wie ich erst seit kurzem weiß, wäre ohne Herrn Watschinger die Signaue Piste nie gebaut worden, und er hat auch bei der Planung der restlichen Verbindung mit seiner Erfahrung geholfen! Warum stemmt er sich jetzt so gegen dieses Projekt obwohl es ohne ihn nie so weit gekommen wäre?
    Fragwürdig ist auch wie derzeit die Gruppe „Lebenswertes Sexten“ probiert mit einer Unwahrheit die nicht Ortskundigen dagegen aufzuscheuchen! Denn das Foto auf der Nachrichtenseite „Südtirol News“ ist keines aus Sexten, der oben genannte Erdrutsch ist sehr klein und nicht einmal auf der geplanter Trasse!
    Ich halte viel von Meinungsfreiheit, und finde dass Herr Stauder und C.o. ihre Meinung vertreten sollten und das es auch richtig ist, dass sie sich dem Projekt kritisch gegenüber stehen! Aber dieses dann mit solchen Lügen schlecht zu machen und die UVP Mitglieder als „Trottel“ zu bezeichnen ist wohl beängstigend!

  2. forumonline sagt:

    Wie schön wenn der Hangrutsch nur ein ,,Zufall des Unwetters“ war. Trotzdem braucht Sexten keine neuen Lifte um zu überleben.
    Sexten hat eine wunderbare Natur und die Gäste suchen vermehrt Ruheplätze und eine intakte Natur. Auch der Sextner Tourismus sollte sich seiner wahren Werte bewusst sein. Authentische Orte, eine gepflegte Kulturlandschaft und zahlreiche Wandermöglichkeiten sind die besten Voraussetzungen für einen sanften und nachhaltigen Tourismus. Sollte Sexten tatsächlich vom Wachstumsvirus infiziert sein und immer noch vom geplanten Zusammenschluss Helm -Rotwand überzeugt sein, dann macht doch bitte eine Volksbefragung.
    Aber diese mit fairen Mitteln: Eine gezielte Aufklärung der Bevölkerung, Projektvorstellung und Kostenwahrheit auf den Tisch, Pro & contra in ausgeglichener Form zulassen, damit der Bürger nicht ständig betrogen wird, und dann eine bindende Volksbefragung.

    Michl Burger

  3. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Länge von ca 100 Meter und Breite von ca 10 Meter? also ihre Schätzung ist wohl mehr als daneben gegangen oder mit Absicht um ihrgendjemand damit überzeugen zu können? An alle Leser dieses Artikels bitte nicht glauben was da steht habe die Sachlage selbst begutachtet und es ist einfach nur übertrieben! Dass hier soll einfach nur ein versuch sein das Gericht umzustimmen und auf ein negatives Urteil zu hoffen! Und ende letzter Woche kreiste ein Hubschrauber über diesem Gebiet und aus sicherer Quelle weis ich das es sich dabei um Umweltverträter handelte! Also können sie behaupten was sie wollen denn die waren EXPERTEN haben diesen vernachlässigbaren Murenabgang der wirklich nicht groß ist (Jeder kann sich selbst überzeugen) begutachtet um selbst eine Meinung zu erhalten! Ich hoffe das in der nächsten Landtagssitzung das Projekt beführwortet wird und das Gericht im Februar diesem auch zustimmt! Und hoffendlich wird durch den zuffal des Unwetters in Sexten diese Verhandlung nicht beeinflusst…wäre wünschenswert!