Auszeichnung: Alte Rasner Brücke, Der große Preis, TZ, 071112

Der heurige Premio Architettura Oderzo ist ein großer Preis für ein bescheidenes Bauwerk. Die Wahl fiel auf die neu sanierte Rasner Brücke, ein Projekt aus drei Brücken, drei Epochen und drei Strukturen in sich vereint. Die Auszeichnung ist ein Kompliment für die Planer, die Gemeinde – und die Landesverwaltung. Am 24. November erfolgt die Preisverleihung.

Dass die historische Rasner Brücke den Hauptpreis beim Premio Archittetura Oderzo 2012 erhalten hat, ist für alle eine große Überraschung. ,,Die Auszeichnung freut uns alle ungemein“, so Albert Willeit. Ein großer Preis für ein bescheidenes Bauwerk. Albert Willeit ist mit seiner Tochter Caroline, der Baukanzlei Sulzenbacher und einem Team, das für das museale Konzept zuständig war, für das Projekt zur Sanierung und musealen Aufwertung der historischen Rasner Brücke verantwortlich. Bereits vor Jahren hat die Gemeindeverwaltung von Rasen Antholz eine Initiative zur Aufwertung wichtiger archäologischer und historischer Stätten in Angriff genommen. ,,Diese wichtige Auszeichnung ist nun ein großes Kompliment für die Landesverwaltung als Bauherr und als Gemeinde“, so der Bürgermeister von Rasen Antholz Thomas Schuster, ,,es handelt sich bei diesem Projekt um ein gelungenes Kooperationsprojekt zwischen verschiedenen Ämtern“.

Albert Willeit bringt es auf den Punkt. ,,Diese Auszeichnung ist für die gesamten Planer und Auftraggeber eine große Wertschätzung, einmal für den Erhalt historischer Bausubstanz und dann für das gute und interessante Konzept zur musealen Nutzung. Hier wurden Brücken – und Straßengeschichte sichtbar gemacht“. Begonnen hat man mit einem ersten und wichtigen Teil des Gesamtkonzeptes, nämlich mit der Sanierung und musealen Aufwertung der historischen Brücke auf der Pustertaler Straße. Man konnte somit einem Abbruch und einer Verwahrlosung vorbauen. Bei diesem Projekt treffen drei außergewöhnliche Zeitzeugnisse der Straßen – und Brückenbaues im Pustertal aufeinander. Es sind Brücken und Straßen aus drei Epochen, bestehend aus drei unterschiedlichen Baustrukturen. Bei den drei Brücken handelt es sich um eine Holzbrücke, eine Steinbogenbrücke, und die Stahl und Betonbrücke, welche 2008 in Betrieb gesetzt wurde. Die bauhistorische wertvolle Steinbrücke war eigentlich zum Abbruch bestimmt! Nun ist die Brücke als zeitgeschichtliches Dokument erhalten und restauriert worden. Die Geschichte der Brücke sowie die gesamte Geschichte des Pustertaler Straßenbaues mit Ingenieur Alios Negrelli wird in musealer Form dargestellt.

Die früher im Pustertal verwendeten runden Betonwehrsteine und ein Kilometerstein von 1930 eingesetzt, ebenso einige Granitwehrsteine von der Staller -Sattel -Straße, sowie charakteristische Pyramidenpappeln, welche früher die Pustertaler Straße geprägt haben. Die bestehenden Böschungsmauern aus Naturstein von 1938 und die Steinkörbe von 1985 wurde belassen, weil sie zur Straßengeschichte gehören. Eine 13 m lange Stahlskulptur in Form des Pustertales umfasst alle drei Ortschaften und Seitentäler des Pustertales – von der Lienzner bis zur Mühlbacher Klause. Das Projekt veranschaulicht somit den Straßenbau in seiner gesamten Entwicklung. Ein Projektbeispiel, das Schule machen kann. Die Preisverleihung erfolgt am 24. November in Oderzo. ,,Sie ist das Sahnehäubchen bei diesem Projekt“, so der Bürgermeister von Rasen -Antholz.

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