Italien hat Alpenkonvention/Verkehrsprotokoll ratifiziert

stol.it, 17. Oktober 2012 – Das Projekt Alemagna – hier in einer Computersimulation – ist endgültig tot. Verkehrsprotokoll ratifiziert – Grünes Licht für Alpenkonvention

20 Jahre nach der Unterzeichnung der internationalen Alpenkonvention durch Italien hat das italienische Parlament das Verkehrsprotokoll, das u.a. weitere Straßenbauten über die Alpen verbietet, ratifiziert. Nach dem Senat, der im September grünes Licht gab, hat am Mittwoch auch die Kammer das Verkehrsprotokoll mit breitester Mehrheit genehmigt. Mit Ausnahme der Lega Nord stimmten alle Parteien dafür. Damit kann die Alpenkonvention vollständig in Kraft treten.

Alpenschutzkonvention und Verkehrsprotokoll

Im Jahr 1991 wurde die Alpenschutzkonvention von den zum Alpenraum gehörenden Staaten unterzeichnet und in der Folge acht Protokolle zu verschiedenen Bereichen ausgearbeitet. Alle Staaten, die die Alpenkonvention unterzeichnet haben, sind rasch an die Ratifizierung der Protokolle gegangen. „In Italien war das leider nicht der Fall“, so die Kammerabgeordneten Siegfried Brugger und Karl Zeller. Sie hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Anträge und Gesetzentwürfe eingebracht, um das Verkehrsprotokoll zu ratifizieren. Denn das Verkehrsprotokoll sei das „mit Abstand wichtigste der gesamten Alpenkonvention, weil Straßen und Straßenverkehr natürlich einen verhältnismäßig großen Einfluss auf das Leben und die Umwelt in den Alpen haben“, so Brugger. Die Lobby der Kleinfrächter sei über viele Jahre sehr erfolgreich mit ihrer These gewesen, das Verkehrsprotokoll würde Italiens innerstaatliche Möglichkeiten für neue Verkehrsverbindungen einschränken. „Dem ist aber nicht so. Das Verkehrsprotokoll spricht nämlich ausdrücklich von alpenquerenden Transitrouten, also z.B. Nord–Süd Verbindungen von Österreich oder der Schweiz nach Italien“, die nicht mehr realisiert werden dürfen, betont Brugger. In Südtirol sei bis zuletzt immer wieder das „Gespenst der Alemagna-Autobahn“ aufgetaucht, die Belluno übers Ahrntal mit Österreich verbinden hätte sollen. Auch die Mailand–Ulm über den Vinschgau war ein Straßenprojekt, das bis vor wenigen Jahren in Südtirol Besorgnis erregt habe.„Diese Straßenprojekte sind nun endgültig vom Tisch“, betonen Brugger und Zeller.

siehe auch hier: Per Altre Strade zur Verlängerung A27/Verkehrsprotokoll.

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2 Antworten auf Italien hat Alpenkonvention/Verkehrsprotokoll ratifiziert

  1. forumonline sagt:

    zumal die „ordentlich ausgebaute“ E66 denselben Dienst tut!

  2. forum sagt:

    Die Alemagna-Autobahn ist lange schon tot, mit oder ohne Verkehrsprotokoll. Die größten „Hindernisse“ auf der Alemagna-Route hat inzwischen aber die Südtiroler Landesverwaltung bereits selbst beseitigt mit einer Reihe großzügiger Umfahrungen im Pustertal. „Alemagna“ ist nicht nur wo „Alemagna“ draufsteht…
    HP Niederkofler