Grüne zu IMU-Debatte Gemeinderat Bruneck ¦ Verdi sul Dibattito IMU

PM Grüne Ratsfraktion, 28.09.2012 – In der Sitzung am 24. September hat der Brunecker Gemeinderat die IMU-Verordnung genehmigt und die Hebesätze festgelegt. Die Grüne Ratsfraktion hat der Vorlage zugestimmt.

Ein Ja ohne Begeisterung, natürlich. Die IMU trägt alle Züge einer in Eile beschlossenen Notstandsmaßnahme, die in kurzer Zeit sichere Einnahmen bringen muss, entsprechend unausgereift ist das Ganze. In Bruneck war aufgrund der Zeitnot und der erhöhten Summe, die an den Staat geht, der Spielraum für Korrekturen minimal. Die Mehrheit hat vorgeschlagen, den Freibetrag auf Erstwohnungen um 50 Euro zu erhöhen und dafür den Hebesatz auf leerstehende Wohnungen und Wohnungen mit Aufenthaltsabgabe von 7,6 auf 9,6‰ anzuheben. Das ist ein Signal in die richtige Richtung, weshalb wir der Regelung zugestimmt haben.

In Zukunft sollen, auch aus raumordnerischen Überlegungen, vor allem ungenutzte Wohnungen und Zweitwohnungen für Freizeitzwecke stärker belastet werden, während neben den Erstwohnungen alle effektiv von ansässigen Personen genutzten Wohungen entlastet werden sollen. Dazu ist eine wirksame Kontrolltätigkeit unerlässlich, die im übrigen auch aus anderen Gründen, etwa zur Überprüfung der konventionierten Wohnungen, erforderlich ist und durch die eingehobenen Strafen finanziert werden kann. Die Landwirtschaft darf für nicht landwirtschaftliche Tätigkeiten, z. B. Zimmervermietung, nicht weiter gegenüber den anderen Wirtschaftszweigen begünstigt werden.

Gegenüber Forderungen, die Gemeinde solle die IMU-Sätze reduzieren und dafür drastische Kürzungen der eigenen Ausgaben vornehmen, sind wir hingegen skeptisch. Solche Forderungen sind natürlich leicht zu erheben, es dürfte niemandem schwerfallen, öffentliche Ausgaben ausfindig zu machen, die seiner Meinung nach unnötig sind, aber sobald dann effektiv irgendwo der Rotstift angesetzt wird, sieht’s dann meist anders aus, speziell bei denen, die’s betrifft. Generell ist es – bei aller berechtigten Kritik – bedenklich, die öffentlichen Haushalte generell als Verschwendungsmaschinen darzustellen, die den Bürgerinnen und Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen. Man vergesse nicht, dass jeder öffentlichen Ausgabe eine private Einnahme gegenübersteht. Die öffentlichen Ausgaben stellen nicht nur wesentliche Voraussetzungen sicher, damit es überhaupt ein entwickeltes Wirtschaftssystem geben kann, sie sind auch ein wichtiges Element der Wirtschaft selbst.

Andererseits ist der Einwand durchaus berechtigt, warum sich die Gemeinde angesichts des Sparzwanges auf allen Ebenen unbedingt schadlos halten und die IMU-Sätze so festlegen muss, dass es zu keinen Mindereinnahmen kommt. Für den laufenden Haushalt kommt dieser Einwand zu spät. Für die künftigen ist die Frage zu stellen. Eine Überprüfung aller Ausgabenposten soll ergeben, welchen Spielraum es für eine Senkung der IMU-Sätze in den nächsten Jahren gibt. Nächste Gelegenheit, dieses Thema aufzugreifen, ist die Haushaltsdebatte.

Die IMU wird von verschiedenen Seiten als ungerecht bezeichnet. Mit den nötigen sozialen Korrekturen ist die Immobilienbesteuerung allerdings ein notwendiger Bestandteil des Steuersystems, gerade weil Immobilien nicht nur Grundbedürfnissen, sondern auch der Vermögensbildung und der Spekulation dienen. Ärgerlich ist natürlich, dass damit nur ein Teil der großen Vermögen getroffen wird, während die Staaten bei der Besteuerung der großen Unternehmensgewinne und des Finanzvermögens praktisch das Handtuch geworfen haben und auch noch dulden, dass die Reichsten der Reichen ihr Geld in Steueroasen parken und damit Finanzblasen produzieren, die dann wieder mit Steuergeldern saniert werden sollen. Das sind die wesentlichen Probleme bei der Finanzierung der öffentlichen Haushalte, nicht zu hohe Ausgaben für öffentliche Dienste. Diese stagnieren im übrigen in den meisten Ländern schon lange, während Kürzungen zu immer größeren sozialen Problemen führen.

Das sind allerdings Fragestellungen, die den Brunecker Gemeinderat nicht direkt betreffen. Realistischerweise wird die IMU noch längere Zeit ein wichtiges Element in den Gemeindefinanzen bleiben, die Anstrengungen müssen dahin gehen, die notwendigen Korrekturen für eine bessere soziale Ausgewogenheit dieser Steuer zu erreichen.

27.09.2012
Hanspeter Niederkofler
Sprecher der Grünen Ratsfraktion

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Comunicato stampa: dibattido sull’IMU

Nella riunione del 24 settembre il Consiglio comunale di Brunico ha approvato il regolamento IMU e fissato le aliquote. Il Gruppo consiliare Verde ha votato a favore.

Un sì senza entusiasmo, naturalmente. L’IMU ha tutte le caratteristiche di una misura d’emergenza che deve portare entrate certe in tempi brevi, con tutte le imperfezioni che comporta. A Brunico in seguito alla mancanza di tempo e al maggiore contributo da versare allo Stato, lo spazio di manovra era minimo. La maggioranza ha proposto di aumentare la detrazione per la prima casa di 50 euro, portando l’aliquota per le case sfitte e soggette all’imposta di soggiorno dal 7,6 al 9,6‰. È un segnale nella direzione giusta, per cui abbiamo votato a favore del provvedimento.

In futuro, anche per ragioni urbanistiche, va aumentata l’imposizione per le case non usaste e per le seconde case a scopo di tempo libero, mentre oltre alle prime case vanno sgravate tutte le abitazioni effettivamente usate da persone residenti. È necessario a questo scopo un’efficace azione di controllo, richiesta anche per altri motivi, per esempio il controllo delle abitazioni convenzionate. Può essere finanziata con le sanzioni elevate. L’agricoltura non deve essere avvantaggiata rispetto agli altri settori per attività non agricole, come quella di affittacamere.

Rispetto alle richieste al Comune di ridurre le aliquote compensando le minori entrate con ampi tagli delle spese, siamo scettici. Sono richieste molto facili di porre – non sarà difficile per nessuno individuare spese che non si ritengono necessarie, ma appena si comincia a tagliare sul serio, la valutazione cambia, soprattutto per i diretti interessati. Generalmente, con tutte le critiche assolutamente giustificate, riteniamo pericoloso dipingere gli enti pubblici in genere come macchine sperperatrici che sfilano il denaro a cittadine e cittadini. Non si dimentichi che ad ogni spesa pubblica corrisponde un’entrata privata. La spesa pubblica non crea solamente i presupposti fondamentali per il funzionamento di un’economia evoluta, ma è un elemento importante dell’economia stessa.

Dall’altro lato, è giustificata l’obiezione perché il Comune, di fronte all’obbligo di risparmio su tutti i livelli debba necessariamente fissare le aliquote IMU in modo da non subire minori entrate. Un’obiezione fuori tempo per il bilancio corrente, ma per i prossimi bilanci la domanda va posta. Una verifica di tutte le voci di spesa dovrà chiarire quali spazi di manovra ci siano per ridurre l’imposizione IMU nei prossimi anni. La prossima occasione è il dibattito sul bilancio.

L’IMU da varie parti viene definita ingiusta. Con le necessarie correzioni in funzione sociale, l’imposizione sugli immobili è però un elemento necessario del sistema fiscale, proprio perché gli immobili non servono solo a bisgoni fondamentali, ma anche alla formazione di patrimoni e alla speculazione. Provoca disappunto naturalmente il fatto che si colpisce solo una parte dei grandi patrimoni, mentre gli Stati nella tassazione dei grandi profitti e del capitale finanziario hanno praticamente gettato la spugna e in aggiunta tollerano che i super-ricchi parcheggino il loro denaro in paradisi fiscali, provocando bolle finanziarie che poi dovrebbero essere risanate con i soldi dei contribuenti. Sono questi i problemi essenziali nel finanziamento dei bilanci pubblici, non le troppe spese per i servizi pubblici. Queste sono peraltro da lungo tempo stagnanti nella maggior parte dei Paesi, mentre i tagli provocano problemi sociali in continua crescita.

Sono questioni che non riguardano direttamente il Consiglio comunale di Brunico. Realisticamente, l’IMU rimarrà per lungo tempo un elemento importante nel bilancio del Comune. Gli sforzi vanno diretti in direzione di un maggiore equilibrio sociale di questa imposta.

27.09.2012
Hanspeter Niederkofler
Portavoce del Gruppo consiliare Verde

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