PM Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal, 02.10.2012
Ensembleschutz – ein ungeliebtes Kind zahlreicher Gemeinden
Viele Südtiroler Gemeinden haben den Ensembleschutz immer noch nicht unter Dach und Fach, andere Gemeinden haben immer noch keine Ensembleschutzkommission ernannt. Auch im Pustertal, das gerne mit alter Bausubstanz und gepflegter Kulturlandschaft wirbt, findet man viele Gemeinden, die den Ensembleschutz noch nicht verabschiedet haben. Dabei wäre es höchst an der Zeit, bevor alles zerstört ist.
Die negativen Auswirkungen dieser Situation machen sich auch in der Marktgemeinde Welsberg-Taisten besonders bemerkbar. Dort wurde in den letzten Jahren viel alte Bausubstanz abgebrochen und es hört nicht auf: demnächst entscheidet die Baukommission über ein weiteres historisches Gebäude, welches das Ortsbild prägt: es geht um den Abbruch des sogenannten ,,Strasser–Hauses“, das seit Jahren verwahrlost ist. Anstatt einer guten Sanierung soll es wohl durch einen anonymen „modernen“ Gebäudekomplex ersetzt werden. Damit ginge ein weiteres Stück altes Welsberg verloren! Wir erinnern daran, dass anlässlich eines Treffens mit den Gemeindeverwaltern von Welsberg-Taisten, nie von einem möglichen Abbruch dieses Hauses die Rede war. Im Gegenteil: Bürgermeister Albin Schwingshackl und Kulturreferentin Frau Rossi Agostini hatten sich für den Erhalt des „Strasser-Hauses“ ausgesprochen. Auch die damalige Zusage des Bürgermeisters, dass schon bald Gespräche mit allen Verbänden und Institutionen beider Dörfer zur Einsetzung einer Ensembleschutzkommission in die Wege geleitet werden soll, waren wohl nur leere Versprechungen.
Wir fordern deshalb die Gemeinde Welsberg-Taisten eindringlich auf, sich für den Erhalt des „Strasser-Hauses“ einzusetzen und bald auch eine Ensembleschutzkommission zu ernennen. Unser Motto: Geben wir der Vergangenheit doch eine Zukunft!
Mit freundlichen Grüßen
Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal
Michael Burger, Vize–Obmann
Albert Willeit, Ausschussmitglied
