PM HPV – Pustertal: Bitte Sexten nicht ganz zerstören!

Der Heimatpflegeverband – Bezirk –Pustertal zeigt sich enttäuscht von den jüngsten Vorfällen rund um die Erschließungspläne der Sextner Dolomiten AG. Anlässlich der Vorstellung des ,,neuen Projektes“, welches am 14. September 2012 im Haus Sexten stattgefunden hat, soll es zu untransparenten und einseitig geführten Argumentationen gekommen sein. Besorgte Bürgerinnen/er durften ihre Einwände und Befürchtungen zum geplanten Zusammenschluss der Skigebiete Helm und Rotwand erst gar nicht vorbringen. Kritische Diskussionsteilnehmer sollen gar mit lauten Schmährufen bei ihren Wortmeldungen gestört worden sein. Wir verurteilen diese Form der Einschüchterung auf das Schärfste und finden die Vorgangsweise der Sextner Dolomiten AG sehr befremdlich und unseriös. Eine offene und faire Diskussionskultur sieht nach unserem Rechtsempfinden anders aus: Die  Meinungsfreiheit ist ein anerkanntes Grundrecht,und gerade bei großen Bauvorhaben, wo öffentliche Steuergelder fließen, eine wesentliche Form der Partizipation.

Angesichts der Tatsache, dass im ganzen Land ständig vom Sparen die Rede ist, sollten auch derartige Projekte auf deren öffentliche Finanzierung neu überprüft werden. Ist es tatsächlich noch vertretbar in Zeiten der weltweiten Finanz  – und Wirtschaftskrise diesen hemmungslosen Wachstumsglauben zu propagieren? Sexten und die Pustertaler Touristiker täten gut daran, sich von diesem nimmersatten Erschließungswahn zu befreien und sich für einen sanften und nachhaltigen Tourismus zu entscheiden.

Weiters weisen wir darauf hin, dass die Umweltverbände ein Rekursverfahreneingeleitet haben und dessen Ausgang noch abzuwarten ist.

All jene Personen, denen die Wahrung von intakter Kulturlandschaft ein ernsthaftes Anliegen ist, möchten wir ermuntern, dass sie endlich ihre Stimme erheben und sich gegen diesen übertriebenen Erschließungswahn aussprechen. Es darf nicht sein, dass unsere so genannten politischen Vertreter mit unserem größten Kapital, nämlich einer intakten Kulturlandschaft so rücksichtslos umgehen und wichtige Natur-Ressourcen unwiederbringlich verschleudern.

Sexten sollte sich auf seine wahren Werte besinnen; eine noch intakte Landschaft, die vielen Gästen zahlreiche Wandermöglichkeiten bietet, ist die beste Grundlage für einensanften und nachhaltigen Tourismus!

Der Vize – Obmann des HPV – Pustertal,
Michael Burger
Gsies, 17.September 2012

 

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen, Pustertal abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf PM HPV – Pustertal: Bitte Sexten nicht ganz zerstören!

  1. Ein verärgerter Bürger sagt:

    Sexten und Erschießungswahn?? Wenn die letzten 20 Jahre nichts mehr passiert ist im Tal. Und zum sanften Tourismus: Wenn dem Hochpustertal die verlorenen Gäste und damit das verlorene Geld vom Heimatpflegeverband und den anderen Gegnern ersetzt wird, bin ich auch für einen sanften Tourismus. Denn ich glaube kaum das unser Gebiet groß genug für einen sanften Tourismus ist. Die Folge: die Gäste werden ausbleiben.

    Wie man jetzt auch gesehen hat sind bis auf ein paar Ausnahmen alle Sextner Bürger für die Verbindung. Und wir brauchen keine schöne Natur, wenn wir in 20 Jahren keine Arbeit mehr haben. Deshalb sollte sich der Heimatpflegeverband um Denkmalschutz und Baupflege kümmern, aber nicht gegen die Bevölkerung stellen und so unbeliebt werden.