Dachverband: Flugplatz Bozen ist NICHT von strategischer Bedeutung

Dachverband für Natur- und Umweltschutz, 23.08.2012 – Flugplatz Bozen/Strategischer Plan – Mobilitätslandesrat Widmann und Unternehmerverbands-Präsident Pan feiern die Präsentation des strategischen Plans zur Zukunft der italienischen Flughäfen als Bestätigung für den maroden Flugplatz Bozen und bescheinigen ihm mit Verweis auf eben jenen Plan „strategische Wichtigkeit“ – eine glatte Lüge!

Wie man dem Wähler und der Öffentlichkeit auf dreiste Art und Weise ein X für ein U vormacht, können wir derzeit von Mobilitätslandesrat Thomas Widmann und dem Präsidenten des Unternehmerverbandes Stefan Pan lernen. Beide sprechen angesichts der Veröffentlichung des Plans für die zukünftige strategische Ausrichtung der italienschen Flughafen-Infrastruktur von einer Bestätigung für den Bozner Flugplatz und davon, dass der Flugplatz Bozen in diesem Dokument als strategisch wichtiger Flugplatz anerkannt sei.


Das genaue Gegenteil ist wahr. Der Bozner Flugplatz findet sich laut Grafik (siehe Bild) in jener letzten Kategorie von Flughäfen in Italien, die eine „unsichere Zukunft“ (futuro incerto) haben und gehört somit laut Plan weder zu den drei „interkontinentalen Drehscheiben“ (gate intercontinentali), noch zu den 13 strategischen Flughäfen (aeroporti strategici) und auch nicht zu den acht „Primär-Flughäfen“ (aeroporti primari).

Es wäre auch weit hergeholt, einen Flugplatz, dem nur Bedeutung für den lokalen Tourismus bescheinigt wird, auf nationaler Ebene als strategisch wichtig einzustufen. Zudem erlebt der Südtiroler Tourismus Jahr für Jahr auch ohne funktionierenden Flugplatz nur Zuwächse, wie die offiziellen Zahlen zeigen.

Im Hinblick auf die Vorstellung dieses strategischen Plans, der vom Ministerium zusammen mit der italienischen Luftfahrtbehörde Enac auf Grundlage von Untersuchungen der Wirtschaftsinstitute OneWorks, Kpmg und Nomisma ausgearbeitet wurde sagt Vito Riggio, Präsident der Enac, dass bei allen nicht-strategischen Flughäfen die lokalen Verwaltungen selbst entscheiden sollen, ob sie öffentliche Gelder einsetzen wollen, um diese Strukturen am Leben zu erhalten.

In der Südtiroler Öffentlichkeit wird dies als römische Entscheidung und Bekenntnis zum Flugplatz Bozen verkauft, in Wahrheit überlässt der Staat die Entscheidung – und damit auch alle Kosten – beim strategisch unwichtigen Bozner Flugplatz einzig und allein der Südtiroler Landesregierung.

Landesrat Widmann wird in einem heutigen Zeitungsbericht mit den Worten „wir haben den Masterplan kürzlich verabschiedet, da die Mehrheit nicht gegen den Ausbau ist“ zitiert. Die Südtiroler WählerInnen, die mit ihren Steuergeldern diese defizitäre Struktur bis zum St.-Nimmerleins-Tag finanzieren werden müssen, kann er damit nicht gemeint haben.

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